Beklemmung, die neugierig macht
Das Cover von „Das Dream Hotel“ finde ich sehr gelungen: Die geometrische Tiefe zieht den Blick sofort in das Bild hinein, und die kleine Person unten rechts wirkt fast verloren; ein starkes Symbol für Isolation oder Ohnmacht gegenüber einer übermächtigen Struktur. Dieser Eindruck passt wunderbar zu dem, was ich mir vom Inhalt erwarte: eine Geschichte, die den Einzelnen in den Fokus rückt, während große Systeme und Machtverhältnisse übermächtig erscheinen. Der Schreibstil ist klar und atmosphärisch, er baut gleich zu Beginn Spannung auf und erzeugt ein Gefühl von Beklemmung, das gleichzeitig neugierig macht. Besonders beeindruckend ist, wie die Leseprobe schon wichtige Fragen nach Freiheit, Kontrolle und Selbstbestimmung andeutet, ohne zu viel zu verraten. Die Charaktere wirken lebendig und komplex, sodass man sofort mehr über ihre inneren Konflikte erfahren möchte. Ich erwarte eine vielschichtige, gesellschaftskritische Geschichte mit psychologischer Tiefe – und würde sehr gerne weiterlesen, um herauszufinden, wie die Figuren ihren Weg durch dieses beklemmende „Hotel“ finden.