Gefangen zwischen Traum und Kontrolle

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söphken Avatar

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Schon die ersten Seiten von „Das Dream Hotel“ haben mich elektrisiert und zugleich erschüttert. Sara Hussein wird nicht für eine Tat, sondern für einen Traum bestraft. Ein winziges Fragment ihres Inneren dient als Rechtfertigung, um sie zu überwachen, einzusperren und zu entmündigen. Laila Lalami erzählt eine erschreckend aktuelle Geschichte darüber, wie patriarchale Macht Frauen zu Objekten macht: Ihr Körper, ihre Gedanken und ihre Freiheit gehören plötzlich jemand anderem.

Was die Leseprobe so eindrucksvoll macht, ist die Mischung aus Unsicherheit und stiller Rebellion, und ich bin gespannt, wie sich dies im weiteren Verlauf des Buches entwickelt. Sara wird zwar in einem System gefangen gehalten, das vorgibt, sie zu schützen, doch ihr innerer Widerstand und ihr Versuch, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, sind spürbar. Gerade dieser Spannungsbogen macht den Roman zu einem feministisch-politischen Statement: Frauen müssen in dieser Welt oft doppelt kämpfen. Gegen äußere Zwänge und die Angst, die ihnen eingeflößt wird.

Der Roman scheint nicht nur eine packende Geschichte zu sein, sondern auch ein Spiegel dessen, wie schnell die Freiheit von Frauen eingeschränkt werden kann. Ich möchte unbedingt weiterlesen, um zu erleben, wie Sara die Mauern ihrer Gefangenschaft durchbricht und ihre eigene Stimme findet.