(Alp)Traum Hotel
Auf dem Rückflug von einem Kongress wird Sara beim Checkout am Flughafen in LA aufgehalten. Ihr Risikowert sei zu hoch, heißt es. Sie sei eine potentielle Gefahr. Grundlage dafür sind ihre Traumdaten. Ein ausgeklügelter Algorithmus soll dafür sorgen, dass potentielle Straftäter schon vor ihrer Straftat aus dem Verkehr gezogen werden. Und der zieht Daten aus allem, was er in die digitalen Klauen bekommt: Suchanfragen, Familien- und Krankheitsgeschichte, Lebensweise, Bilder von Überwachungskameras und eben Träumen. Und so landet Sara im Zentrum, wo sie beweisen muss, dass sie eben keine Gefahr darstellt.
Was die Frauen und speziell Sara im „Dream Hotel“ an bürokratischer Schikane erleben ist ein einziger Alptraum den selbst Kafka sich nicht besser hätte ausdenken können. Für Kommunikation oder Dinge des täglichen Bedarfs muss man unverhältnismäßig hohe Kosten zahlen. Und das System dahinter ist extrem fehleranfällig – oder von Seiten der Bewacher leicht manipulierbar, je nachdem. Um das nicht-Gefängnis zu verlassen muss man seinen Risikowert verringern. Dafür muss man sich strikt an die Regeln halten. Doch das nützt nichts, wenn die Aufseher diese willkürlich ändern und sehr frei auslegen können. Um die Insassen zusätzlich zu zermürben ist das Essen schlecht und meist zu wenig. Nebenbei ist frau gezwungen im Zentrum zu arbeiten, eben um die hohen Kosten für E-Mails und Anrufe nach draußen zu kompensieren. So erhält sich das System selbst am Leben. Doch nach fast einem Jahr im Zentrum, ohne auch nur eine einzige Chance bekommen zu haben ihre Unschuld zu beweisen, fragt Sara sich, ob Kooperation tatsächlich der beste Weg hinaus ist.
„Das Dream Hotel“ war spannend zu lesen. Die futuristische aber leider auch ziemlich realistisch geschilderte Story hat regelmäßig mein Stresslevel steigen lassen. Die Ungerechtigkeit der bürokratischen Regeln und die Schikane der Aufseher sind kaum auszuhalten. Unweigerlich fragt man sich, wie man selbst in der Situation reagieren würde. Schließlich fühlen sich die Frauen im Zentrum genauso Unschuldig wie die Leserinnen und Leser des Romans.
Die Geschichte bleibt sehr nah dran an Sara, ihren Ängsten und Zweifeln und der Entwicklung, die sie durchmacht. Trotzdem erfährt man nebenbei auch ein wenig über die Hintergründe des Zentrums und die (vermutlichen) Gründe der langen Einbehaltungen. Der kurze Perspektivwechsel in hinteren Drittel des Romans wirkte auf mich daher etwas deplatziert. Die Erkenntnisse daraus, hätte man meines Erachtens eleganter unterbringen können. So hat es die Geschichte für mich unnötig in die Länge gezogen.
Insgesamt ist „Das Dream Hotel“ ein spannender wie unbequemer Roman, der die Gefahren von Überwachung, Übertechnisierung und Machtmissbrauch offenlegt. Dystopisch, realistisch aber mit leisem Hoffnungsschimmer.
Was die Frauen und speziell Sara im „Dream Hotel“ an bürokratischer Schikane erleben ist ein einziger Alptraum den selbst Kafka sich nicht besser hätte ausdenken können. Für Kommunikation oder Dinge des täglichen Bedarfs muss man unverhältnismäßig hohe Kosten zahlen. Und das System dahinter ist extrem fehleranfällig – oder von Seiten der Bewacher leicht manipulierbar, je nachdem. Um das nicht-Gefängnis zu verlassen muss man seinen Risikowert verringern. Dafür muss man sich strikt an die Regeln halten. Doch das nützt nichts, wenn die Aufseher diese willkürlich ändern und sehr frei auslegen können. Um die Insassen zusätzlich zu zermürben ist das Essen schlecht und meist zu wenig. Nebenbei ist frau gezwungen im Zentrum zu arbeiten, eben um die hohen Kosten für E-Mails und Anrufe nach draußen zu kompensieren. So erhält sich das System selbst am Leben. Doch nach fast einem Jahr im Zentrum, ohne auch nur eine einzige Chance bekommen zu haben ihre Unschuld zu beweisen, fragt Sara sich, ob Kooperation tatsächlich der beste Weg hinaus ist.
„Das Dream Hotel“ war spannend zu lesen. Die futuristische aber leider auch ziemlich realistisch geschilderte Story hat regelmäßig mein Stresslevel steigen lassen. Die Ungerechtigkeit der bürokratischen Regeln und die Schikane der Aufseher sind kaum auszuhalten. Unweigerlich fragt man sich, wie man selbst in der Situation reagieren würde. Schließlich fühlen sich die Frauen im Zentrum genauso Unschuldig wie die Leserinnen und Leser des Romans.
Die Geschichte bleibt sehr nah dran an Sara, ihren Ängsten und Zweifeln und der Entwicklung, die sie durchmacht. Trotzdem erfährt man nebenbei auch ein wenig über die Hintergründe des Zentrums und die (vermutlichen) Gründe der langen Einbehaltungen. Der kurze Perspektivwechsel in hinteren Drittel des Romans wirkte auf mich daher etwas deplatziert. Die Erkenntnisse daraus, hätte man meines Erachtens eleganter unterbringen können. So hat es die Geschichte für mich unnötig in die Länge gezogen.
Insgesamt ist „Das Dream Hotel“ ein spannender wie unbequemer Roman, der die Gefahren von Überwachung, Übertechnisierung und Machtmissbrauch offenlegt. Dystopisch, realistisch aber mit leisem Hoffnungsschimmer.