Ein einziger Alptraum

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buchlieberin Avatar

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Wie toll wäre es, wenn man Verbrechen verhindern könnte, bevor so begangen werden?
Ein eine (nahen?) Zukunft ist das möglich in dem die Menschen überwacht werden, sogar ihre Träume. Daraus wird ein Risikowert gebildet. Überschreitet dieser eine Grenze, wird man „einbehalten“ und in ein Gefängnis ähnliches Institut verbracht. Erstmal für 21 Tage, aber das kann dauern.
So ergeht es Sara. Angeblich besteht die Gefahr, dass sie ihrem Mann gegenüber gewalttätig wird. Die Mutter von zwei Babys wird eingesperrt. Da diese Einbehaltungszentren privat betrieben werden, haben die Betreiber natürlich kein Interesse jemanden schnell wieder freizusetzen.
Besuche, Telefonate, eMails: alles ist streng limitiert. Ein dickes Handbuch muss auswendig gelernt werden, jeder noch so kleine Regelvorstoß führt zu einer Verlängerung des Aufenthalts.
Das Essen ist schlecht und ungesund, es gibt kaum Hofgang, die hygienischen Verhältnisse lassen sehr zu wünschen übrig. Alles, was die Insassen benötigen muss in den Firmeneigenen Shops überteuert gekauft werden.
Die Frauen „dürfen“ arbeiten, bekommen dafür aber keinen adäquaten Lohn, während ihre regulären Jobs draußen längst wieder anderweitig besetzt werden.
Für den Risikowert wird alles herangezogen was sich in den riesigen Dara Lakes finden lässt. So wird Sara zum Beispiel zur Last gelegt, das ein Cousin von ihr, mit dem sie keinen Kontakt hat, mal straffällig geworden ist. Jedes Foto, das sie mal gepostet hat, jeder Kommentar unter dem Beitrag von jemand anderen wird von einer KI analysiert und immer zu ihren Ungunsten ausgelegt. Reine Willkür.
Die Firma, die die Träume überwacht, geht in Zukunft auch noch weiter und versucht die Träume zu manipulieren.
Spannend, wie es Sara und ihren Mitstreiterinnen ergeht, die Willkür, der sie ausgesetzt sind ist zum Verzweifeln. Wie ein langer, langer Alptraum.