Sehr spannend und leider zu schnell vorbei

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danib83 Avatar

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Gleich zuerst möchte ich anmerken, dass ich mir dieses Buch in der Buchhandlung ziemlich sicher nicht zur Hand genommen hätte, denn das Cover ist absolut nicht mein Fall. Dass das Kurzfazit von "The Economist" im Rechteck abgebildet ist, finde ich etwas verstörend, so als ob es da eigentlich nicht hingehört. Die Figur, die in weiß davor steht, dürfte die Protagonistin Sara sein. Das Format (Hardcover) sowie die Seitendichte finde ich aber sehr angenehm.
Die Geschichte an sich ist mega spannend. Ich konnte kaum mit dem Lesen aufhören und bin öfter länger als geplant wach geblieben, damit ich zumindest noch dieses eine Kapitel fertig lesen kann. Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und mich stark an den Minority Report erinnert. Im Buch von Laila Lalami werden Frauen in Zentren einbehalten, weil sie mehr oder weniger durch Traumdeutung in Zukunft ein Verbrechen verüben würden und somit ihr Risikowert zu hoch sei. Sie werden für 21 Tage einbehalten, doch die Mehrheit der Frauen ist um ein Vielfaches von der Außenwelt abgeschieden, weil sie durch vermeintliches Fehlverhalten ihren Risikowert nicht senken können.
Ein ganz starker Roman, der sich mit den Themen Überwachung, Autokratie, Feminismus auseinandersetzt und mit der Protagonistin mitleidet, mitlebt, ein Unverständnis für vom Staat oder gewissen großen Firmen festgelegten Strukturen hervorruft und schlichtweg einfach zu kurz geraten ist: ich würde gerne noch viel mehr Geschichten aus dem Dream Hotel, aber eigentlich aus dem Leben Saras, lesen.