Ein Leben für den Tod

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sonjalein Avatar

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Inhalt: Hazel wurde als dreizehntes Kind ihrer Eltern dem Tod versprochen. Für ihn soll sie die größte Heilerin des Landes werden – fähig, jede Krankheit zu heilen. Doch ihre Gabe hat einen schmerzhaften Preis: Erscheint ihr ein Totenschädel über einem Kranken, ist dessen Zeit gekommen – und Hazel muss ihn erlösen.
Als sie an den Hof des todkranken Königs gerufen wird, erkennt sie das Zeichen des Todes über ihm. Trotzdem ist sie fest entschlossen, ihn zu retten. Doch kann man sich dem Willen der Götter wirklich widersetzen?

Meinung: Das dreizehnte Kind ist ein fesselnder Fantasyroman, der Hazels gesamtes Leben begleitet – von ihrer lieblosen Kindheit über ihre Ausbildung zur Heilerin bis hin zu ihrer ersten Liebe. Hazel ist eine warmherzige, mitfühlende, aber auch einsame junge Frau. Ihre Eltern zeigen ihr kaum Zuneigung, und ihr Pate – ein Gott – bemüht sich zwar um sie, doch bleibt ihm das menschliche Leben fremd. So ist es kaum verwunderlich, dass Hazel ausgerechnet am Königshof zum ersten Mal so etwas wie Zugehörigkeit empfindet: bei der liebenswerten Prinzessin Euphemia, ihrer lebensfrohen Schwester – und schließlich beim König selbst, der bald großes Vertrauen in sie setzt. Und dann ist da noch Kronprinz Leo: arrogant, faszinierend und gefährlich anziehend.
Der Glaube an die Götter durchzieht die gesamte Geschichte. Besonders Hazels göttlicher Pate tritt immer wieder auf, ebenso wie der „Gott der Vielen“, in dem unzählige Gottheiten in einem Körper vereint sind. Doch auch andere Auserwählte, wie das geheimnisvolle Orakel Margaux, spielen eine wichtige Rolle.
Die Handlung ist abwechslungsreich und atmosphärisch dicht. Allerdings verliert die Geschichte durch den großen zeitlichen Bogen – Hazels gesamtes Leben – stellenweise etwas an Spannung. Dennoch bleibt das Buch insgesamt unterhaltsam und berührend.

Fazit: Eine schön erzählte, originelle Fantasygeschichte mit Tiefe und Gefühl – trotz kleiner Längen absolut lesenswert.