Endlich wieder Winterzeit!!! - Die Pause hat Autor und Kommissar gutgetan

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caillean79 Avatar

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Ich brauchte nur wenige Sätze, dann war ich schon wieder ganz bei ihm. Sämtliche Erik-Winter-Krimis habe ich gelesen und nach dem letzten („Der letzte Winter“) war nicht klar, ob es jemals eine Fortsetzung geben würde. Winter war ausgebrannt – genau so wie wahrscheinlich sein Autor nach 10 Büchern der Krimireihe. Also ließ er ihn eine Auszeit nehmen in Spanien und keiner wusste, ob man jemals wieder etwas von Erik Winter hören würde.

Umso glücklicher war ich, als ich erfuhr, dass Edwardson sein „Aushängeschild“ Erik Winter wieder zurückholen würde. Vielleicht hat sein Ausflug in andere Thrillergefilde (aus meiner Sicht nicht sonderlich gelungen…) Herrn Edwardson gezeigt, dass man manchmal vielleicht doch besser auf Bewährtes setzt. Die mehrjährige Auszeit scheint beiden gutgetan zu haben – Autor und Kommissar.

Es war eine Freude, die ersten 30 Seiten des neuen Krimis zu lesen. „Dass Halders jemanden umarmte, und überdies einen Mann – das musste mit dem Umbau des Gebäudes zusammenhängen, an manchen Stellen lockerte sich etwas, Hartes konnte weich werden.“ Solche Sätze zu lesen, war für mich als Winter-Fan ein bisschen wie nach Hause kommen. Man ist sofort wieder drin in Edwardsons unverwechselbarer Sprache, man liest und philosophiert gleichzeitig ein bisschen – so wie es Winter gern tut, wenn er seine „Momente“ hat.

Schon in der Lesesprobe begegnet man neben Erik Winter und einem schrecklichen Verbrechen in einem Vorort von Göteborg den altbekannten und liebgewonnenen Figuren aus den bisherigen Winter-Romanen. Angela, die beiden Mädchen Elsa und Lilly, und Winters Team – Halders, Aneta und – man könnte fast sagen seinem bestem Freund – Bertil Ringmar. Wie sehr Winter ihn offenbar vermisst hat, wird zwischen den Zeilen deutlich: „Im nächsten Jahr würde Bertil in Pension gehen oder erst im übernächsten. Oder ein Jahrzehnt später. Bertil war größer als das Leben, ihn würde es immer geben.“ Ich hatte gleich ein bisschen Gänsehaut, als ich das gelesen habe, so schön fand ich es (auch wenn „schön“ in einem Krimi angesichts der Handlung vielleicht komisch klingt).

Jetzt wird es wirklich eine Zitterpartie, denn ich möchte unbedingt vorablesen, wie es mit Winter, seiner Familie und diesem spektakulären Mordfall weitergeht. Ich befürchte es wird düster. Aber ist es das nicht immer, wenn Winterzeit ist…? :-)