Ab der Hälfte des Buches habe ich nur noch geheult!
"Das Echo der Sommer" beschreibt die Zwangsumsiedlungen der Sami in den 1940er bis 1970er Jahren; die Hauptpersonen des Buches - Inga, Ravdna und Tante Anne - verlieren insgesamt viermal ihr Zuhause, ihre Habe und ihre Lebensgrundlage.
Die Samit ziehen mit ihren Rentierherden im Laufe eines Jahres von den Sommer- zu den Winterquartieren und wieder zurück. Sie folgen den Tierherden, die für sie die Jahreszeiten bilden und ihr Leben und Arbeiten bestimmen. Die Menschen leben in sogenannten Koten, runde oder eckige Behausungen, oft aus Holz und Zeltartig, bei den besser situierten gibt es auch ab und an bessere Fundamente oder gemauerte Wände.
Die Geschichte beginnt als Inga ein kleines Mädchen ist und das erste Mal erlebt, dass das steigende Wasser des Sees, an denen sie leben, ihr Zuhause vernichtet, weil durch den Bau eines Kraftwerkes der See gestaut wird. Die Mutter Ravdna und ihre Schwester Anne (Ingas Tante) versuchen so viel wie möglich zu retten, doch letztendlich geht das meiste verloren. Die Frauen bauen ihr Zuhause an einer höher gelegenen Stelle wieder auf, doch auch dort hat die Kote keinen Bestand.
Dieses Buch hat mich sehr berührt, obwohl die einzelnen Personen relativ flach bleiben und es zwischen den Kapiteln große Zeitsprünge gibt, teilweise bis zu 20 Jahren. Die Art und Weise wie man mit den Menschen dieser Gruppe umging, ist schwer zu ertragen. Im Buch werden die Samen eher als Touristenattraktion verstanden, über ihre Köpfe hinweg werden ihre Lebensräume immer weiter eingeschränkt, aber gleichzeitig verwehrt man ihnen den Zugang zu festem Besitz, Krediten und sogar Elektrizität, da man der Meinung ist, diese Menschen wären als Nomaden "minderwertig", sodass sie sich nicht niederlassen oder festen Besitz haben dürften. Auch in "Das Echo der Sommer" sitzen die Frauen zwischen allen Stühlen - immer wieder verlieren sie alles, aber etwas beständiges dürfen sie sich nicht (auf)bauen. Letztendlich macht aber auch der Fortschritt nicht Halt: Inga fängt als junge Erwachsene an, im Kraftwerk zu putzen, sodass sie sich ein bisschen Geld verdienen kann, bleibt aber bis zum Schluss der Geschichte im großen Pool der Kollateralschäden, während ihre Tante Anne ihren eigenen, sehr traurigen Ausweg wählt, und die Mutter, nach einem Leben voller Entbehrungen und Protest, mit den Anfängen einer Demenz in einer Seniorenabsteige untergebracht wird, in der sie bald an Altersschwäche stirbt.
Eine sehr berührende Geschichte mit zwei kleinen Mängeln: zum Einen die relativ flachen Charaktere und zum anderen viele wörtliche Rede und Bezeichnungen in der Sprache der Sami. Da hätte ich mir eine Art Glossar oder Ähnliches gewünscht. Aber ansonsten eine klare Leseempfehlung!
Die Samit ziehen mit ihren Rentierherden im Laufe eines Jahres von den Sommer- zu den Winterquartieren und wieder zurück. Sie folgen den Tierherden, die für sie die Jahreszeiten bilden und ihr Leben und Arbeiten bestimmen. Die Menschen leben in sogenannten Koten, runde oder eckige Behausungen, oft aus Holz und Zeltartig, bei den besser situierten gibt es auch ab und an bessere Fundamente oder gemauerte Wände.
Die Geschichte beginnt als Inga ein kleines Mädchen ist und das erste Mal erlebt, dass das steigende Wasser des Sees, an denen sie leben, ihr Zuhause vernichtet, weil durch den Bau eines Kraftwerkes der See gestaut wird. Die Mutter Ravdna und ihre Schwester Anne (Ingas Tante) versuchen so viel wie möglich zu retten, doch letztendlich geht das meiste verloren. Die Frauen bauen ihr Zuhause an einer höher gelegenen Stelle wieder auf, doch auch dort hat die Kote keinen Bestand.
Dieses Buch hat mich sehr berührt, obwohl die einzelnen Personen relativ flach bleiben und es zwischen den Kapiteln große Zeitsprünge gibt, teilweise bis zu 20 Jahren. Die Art und Weise wie man mit den Menschen dieser Gruppe umging, ist schwer zu ertragen. Im Buch werden die Samen eher als Touristenattraktion verstanden, über ihre Köpfe hinweg werden ihre Lebensräume immer weiter eingeschränkt, aber gleichzeitig verwehrt man ihnen den Zugang zu festem Besitz, Krediten und sogar Elektrizität, da man der Meinung ist, diese Menschen wären als Nomaden "minderwertig", sodass sie sich nicht niederlassen oder festen Besitz haben dürften. Auch in "Das Echo der Sommer" sitzen die Frauen zwischen allen Stühlen - immer wieder verlieren sie alles, aber etwas beständiges dürfen sie sich nicht (auf)bauen. Letztendlich macht aber auch der Fortschritt nicht Halt: Inga fängt als junge Erwachsene an, im Kraftwerk zu putzen, sodass sie sich ein bisschen Geld verdienen kann, bleibt aber bis zum Schluss der Geschichte im großen Pool der Kollateralschäden, während ihre Tante Anne ihren eigenen, sehr traurigen Ausweg wählt, und die Mutter, nach einem Leben voller Entbehrungen und Protest, mit den Anfängen einer Demenz in einer Seniorenabsteige untergebracht wird, in der sie bald an Altersschwäche stirbt.
Eine sehr berührende Geschichte mit zwei kleinen Mängeln: zum Einen die relativ flachen Charaktere und zum anderen viele wörtliche Rede und Bezeichnungen in der Sprache der Sami. Da hätte ich mir eine Art Glossar oder Ähnliches gewünscht. Aber ansonsten eine klare Leseempfehlung!