Elin Anna Labba nimmt den Leser oder die Leserin mit in den Norden und Nordwesten Schwedens. In ruhigen, beschreibenden Worten geht die Autorin auf die Schwierigkeiten des Nomadenlebens, die kleinen Freuden des Alltags, welche oftmals übersehen werden, und die soziale Ungleichheit zwischen vermeintlich höher oder niedriger gestellten Menschengruppen ein. Willkürlich gesetzte Macht-, Herrschafts- und Besitzansprüche auf gemeinsam genutzte Ressourcen prägen einerseits den Kampf um die basale Lebensgrundlage sowie andererseits das Wirtschaftsmonopol reicherer Gebiete. Spannend ist die Umkehrung des sozialen Ungleichheitsgefälles vom geografischen Süden auf den geografischen Norden. Im Buch profitieren die südlichen Städte Schwedens von der Wasserkraftproduktion des Nordens. Das Werk ist lesenswert, aber mitunter bestimmt durch umfangreiche Situationsbeschreibungen etwas langatmig.