Die letzte Hoffnung einer finsteren Welt

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Die ersten Seiten führen in eine düstere, von Krieg zerrissene Welt - wobei noch nicht deutlich wird, ob es hier "nur" um Machtgewinn oder um mehr geht. Der Prolog mit der blutigen Kriegsszenerie ging sehr überraschend aus. Der Tod des "letzten" Erben, der Verrat durch das Fast-Familienmitglied versprechen ein komplexes Geflecht an Hintergrundgeschichten und Generationenkonflikten. Die Kindergeneration beendet das blutige Spiel, das die Elterngeneration leichtfertig begonnen hat.
Nachdem der letzte Erbe starb, lag der Verdacht nahe, dass der dritte Junge überlebt hat. Interessant, dass dieser jetzt gar keine Kriegserfahrung hat, ein Bücherwurm, und das entscheidende Artefakt ein Schwert, dass das "Eherne Buch" genannt wird. Ein vielversprechendes Element, das zu einer Menge Spekulationen verführt. "Die Feder ist mächtiger als das Schwert" in packender Fantasy umgesetzt? Währt der Krieg deshalb so lange, da er mit dem Schwert geführt wurde? Lässt er sich nur durch das Wort entscheiden? Eisen gewordenes Wort?
Die Charaktere haben mich sofort gepackt. Leider hat es den ersten sympathischen schon auf den ersten Seiten erwischt - es scheint also mal wieder Vorsicht angesagt zu sein - mit mehr Verlusten ist zu rechnen. Jaarn ist mal wieder ein ganz anderer Typ Held. Verträumt etwas ungeschickt vielleicht und auf jeden Fall erstmal überfordert. Auf die Freunde, die sich um ihn scharen werden, bin ich gespannt.
Klett-Cotta hatte in den letzten Jahren ein sehr gutes Händchen für phantastische Fantasybücher und hiermit beweisen sie ihr Talent mal wieder. Auf meiner Wunschliste steht dieses Buch auf jeden Fall.