Back to the roots

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elmidi Avatar

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„Das eherne Buch“ ist eine besondere Art High Fantasy aus einer deutschen Feder mit einer deutlichen Botschaft an alle Kriegstreibenden.

Der 14jährige Jaarn lebt, seit er denken kann, in einem Turm voller Bücher – zusammen mit seinen Bücherbrüdern, in deren Gemeinschaft er sich zu Hause fühlt. Aus diesem behüteten und von der Welt abgeschiedenen Leben wird er jäh gerissen, denn ihm kommt eine besondere Aufgabe zu: Nicht nur ist er der Sohn des „Raben“, eines Fürsten, sondern er soll auch noch das „eherne Buch“, ein Schwert aus Geschichten geschmiedet, zu seinem Bestimmungsort bringen. Mit einem nicht geringeren Ziel als das Ende allen Krieges zu besiegeln. Ein geheimnisvoller Mann, der Narbensammler genannt, begleitet ihn auf seinem Weg – er ist derjenige, der um alle Geheimnisse zu wissen scheint. Die kriegstreibenden Fürsten stellen sich ihm nach Kräften in den Weg und es bedarf einiger Finten und verschlungener Pfade zum Ziel.

Diese Geschichte lebt nicht von einem spannungsgeladenen Schreibstil, sondern wird von Anfang bis Ende auf eine großartige Weise erzählt. Eigentlich gehört diese Geschichte an langen Winterabenden vor dem Kamin erzählt. Hier ist sie uns aber aufgeschrieben. Getragen wird sie von sympathischen Antihelden wie Jaarn, der in seiner großen Bestimmung sich so gar nicht zum aktiven Helden entwickelt, sondern meist gar nicht weiß, was als nächstes geschieht. Überhaupt sind fast alle Hauptpersonen vom allumfassenden Krieg ihrer Welt übrig gelassen und auf die eine oder andere Weise gestrandet.

Wer sich noch auf eine Erzählweise ohne reißerische oder blutige Schocker einstellen kann, ist hier bestens bedient. Ich habe das Buch sehr genossen!