Das Schwert der Geschichten.

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Das gezeichnete Cover von "Das Eherne Buch" zeigt ein Schwert, inmitten einer Umgebung die eine Bibliothek erahnen lässt, welches in einem Buch steckt. Die Atmosphäre wirkt magisch, mystisch und strahlt Macht aus, ohne eine mächtige Gestalt besitzen zu müssen.

Ein offenbar niemals enden wollender Krieg tobt seit jener Zeit im Land. Der Prolog wirft den Leser in eine düstere, temporeiche Umgebung, in der das kurze Gefühl des Triumphes in all der Zerstörung aufkommt, denn der Heerführer Hirarch von Stahl, dem letzten lebenden Sohn des alten Raben, hat eine Stadt ganz ohne Gegenwehr eingenommen. Doch das Glücksgefühl soll nicht von Dauer sein, denn es befindet sich ein Verräter unter den eigenen Leuten und so nimmt das grausame Schicksal seinen Lauf.

Jaarn - der wirklich sympathische Protagonist - ist ein Waisenjunge der in einer riesigen Bibliothek, welche sich in einem Turm befindet, mit seinen Bücherbrüdern lebt. Anschaulich und detailreich beginnt der Autor Christian von Aster die Umgebung zu beschreiben, sodass das Lesen zu einer bildhaften Erfahrung wird.
Obwohl es nicht üblich für die Bücherbrüder ist jemals ihre "Festung" zu verlassen, wird Jaarn aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, um zu einer geheimen Unterhaltung mit dem König und Kriegsherrn - dem Raben - gebracht zu werden. Dort erfährt er Unglaubliches... in Wirklichkeit ist Jaarn nämlich gar kein Waisenkind, sondern das totgeglaubte dritte Kind der Königsfamilie, der in den heiligen Schutz der Bücherbrüder gegeben wurde, um die Familie zu schützen und einst die Prophezeiung zu erfüllen, um endlich Frieden über alle zu bringen.
Ihm dabei zur Seite steht das magische Schwert - das Eherne Buch, welches unbedingt zum Kriegsgott gebracht werden muss.
Doch natürlich ist diese Aufgabe nicht so einfach zu erledigen, denn er wird gejagt von dem Sohn des ausgelöscht geglaubten Clan der Keiler - nicht nur der alte Rabe war schlau genug gewesen einen Nachkommen zu verstecken.
Jaarn steht also ein sehr langer Weg bevor, in der er sein charakterstarkes, neugieriges und manchmal sehr aufbrausendes Wesen offenbaren kann und schnell zu sich finden muss, um zwischen Wahrheit und Lüge, Freund und Feind, Licht und Schatten unterscheiden zu können.

Die Spannung der Erzählung ist schon ab der zweiten Seite gegeben, Intrigen, Emotionen, Macht und Krieg sind geschickt um den Strang der Geschichte gewebt und bieten somit atemlose Lesestunden. Die Charaktere sind so gezeichnet, dass man sich leicht in sie hineinversetzen und mitfühlen kann.
Letztendlich finde ich, dass dieses Buch nicht nur von Freunden des Fantasy-Genres gelesen werden kann, denn es setzt sich mit sehr breitgefächerten Themen auseinander und bietet Stoff zum Nachdenken! Dass zusätzlich mit fantastischen Elementen gearbeitet wird - und auch die individuellen Namen - habe ich nicht als Hindernis, sondern als kreative Erweiterung gesehen, die die geheimnisvolle Atmosphäre der Geschichte noch verstärkt.
"Das Eherne Buch" ist ein wirklich ganz außergewöhnliches Leseereignis, mit einem sehr ungeahnten und überraschenden Ende!