Eine Waffe für den Frieden

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Zum Inhalt:
Jaarns Leben wird auf den Kopf gestellt, als er erfährt, dass es seine Bestimmung ist, der Welt den Frieden in Form eines aus Geschichten geschmiedeten Schwerts zu bringen.
Von seltsamen Freunden umgeben und vielen Feinden gejagt, spürt er verschollene Erzählungen auf, um sie wieder im Schwert zu vereinigen und damit den Kriegsbringer zu besänftigen.

Mein Eindruck:
Wenn nur nicht die vielen fremdartigen Namen wären! Zwar gibt sich der Autor große Mühe mit deren Erfindung, aber ich konnte mir beim besten Willen bei vielen Figuren nicht über mehrere Seiten merken, wie sie denn nun heißen oder in welchen Orten sie sich befanden. Das stört den Lesefluss einer ansonsten großartigen Erzählung, die wirklich von allem etwas besitzt: Liebe, Verrat, Krieg, Frieden, Ritter, Räuber, Halunken (manchmal mit goldenem Herzen, manchmal ohne) und sehr viel Geschichte, egal ob im Schwert „gespeichert“ oder aus Vergangenheit oder Gegenwart der Mitwirkenden erzählt.
Gut konnte ich auch die Ungeduld Jaarns nachvollziehen, wenn er wieder nur Bröckchen an Erklärungen zugeworfen bekommt, die mehr vernebeln als enthüllen. Mir ging es beim Lesen mehr als einmal so, dass ich einer Figur einen imaginären Dolch ins Herz wollte, wenn sie mit einer Bemerkung wieder gezielte Desinformation betrieb.
Bei aller Spannung und Folgerichtigkeit der Erzählung gibt es jedoch eine Figur, deren Handeln im zwischenmenschlichen Bereich völlig inkompatibel mit meiner Vorstellungskraft ist: Die Schwertmutter. Dass man sich innerhalb weniger Tage zwei Männern an den Hals und in das Bett wirft, die einen in der Vergangenheit grenzenlos enttäuscht haben, kann so nur aus der Feder eines männlichen Autors fließen, dem die weibliche Psyche eher fremd ist.

Fazit:
Eine wunderbare Mär um Krieg und Frieden mit viel Bangen und noch mehr Hoffnung

4 Sterne