Fantasy mit äußerst feinem Sinn für Humor

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gisel Avatar

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Jaarn hat bisher als Bücherbruder in der Bibliothek des Reiches gelebt und muss nun erfahren, dass er der dritte Nachkomme aus dem Geschlecht der Raben ist. Sein Vater hatte ihn auf Geheiß seiner Mutter nach der Geburt versteckt, weil sie nicht wollte, dass auch er durch ein Schwert sterbe. Denn zwischen dem Geschlecht der Raben und dem der Keiler herrscht bitterster Krieg, jeder von ihnen möchte die Herrschaft an sich reißen bzw. verteidigen. Nun aber erhält Jaarn den Auftrag, das Bücherschwert seiner Bestimmung entgegenzutragen und damit das Reich vor dem Untergang zu bewahren. – Jaarn bricht auf die Reise auf, doch er muss erst lernen, Freund und Feind zu unterscheiden. Viele Abenteuer warten auf ihn, bis er seinen Auftrag erfüllt hat.
Mit einem äußerst feinen Sinn für Humor schreibt Christian von Astern laut Klappentext „eine Geschichte vom Ende allen Krieges“. Der Autor setzt die Handlung in eine mittelalterlich angehauchte Atmosphäre und spielt vergnügt mit den verschiedensten Symbolen der Fantasy-Literatur, verfremdet sie, treibt sie auf die Spitze, um dann in einem äußerst gelungenen, völlig unerwarteten Show-Down zu enden. Etwas gestört haben mich die ausführlichen Kampfhandlungen, das ist nicht mein Ding, aber das ist wohl Geschmackssache.
Das Buch liest man am besten, indem man sich zurücklehnt und die Handlung auf sich zukommen lässt. Denn eigentlich ist alles anders als man es erwartet. Genau das aber ist der Clou an diesem Buch. Tierischer Ernst beim Lesen wäre hier völlig falsch, man würde das Buch völlig missverstehen. Dann allerdings liest es sich leicht und schnell, ich hatte es in einem Rutsch durchgelesen. Aber erst beim Nachdenken darüber erhielt ich den nötigen Abstand, um über die verschiedensten Elemente des Buches zu schmunzeln – und dazu gibt es reichlich Gelegenheit.
Mit diesem Buch hat mich Christian von Astern völlig überrascht, und das in äußerst positiver Weise. Der Klappentext verspricht nicht zuviel…
Für eingefleischte Fantasy-Fans vielleicht nicht das richtige, aber ganz sicher für alle, die sich auf eine Reise mit vielen Überraschungen mitnehmen lassen wollen.