Irgendwo hat mich das Buch verloren...

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lizzycurse Avatar

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Jaarn wähnt sich im Schoße der großen Bibliothek, die er seit dem er denken kann, nicht verlassen hat, in Sicherheit. Er lebt und Arbeit in Eintracht mit Seiten und Tinte und Papier. Doch was er nicht weis, ist, dass er der letzte Nachkomme des Hauses von Stahl ist. Eines Tages überschlagen sich die Ereignisse und er empfängt aus den Händen seines Vaters ein sagenumwobenes Schwert, geschmiedet aus den Legenden und Geschichten des Reiches, und er hat plötzlich einen Auftrag. Er muss das Schwert vollenden und dem Land, das in den Wirren des Krieges versinkt, Frieden bringen.

Aufmerksam auf dieses Buch hat mich der Name des Autors gemacht. Christian von Aster sagte mir etwas. Im Vorbeizusehen habe ich schon den ein oder anderen seiner Titel bemerkt. Da wäre doch „Das eherne Buch“ die perfekte Einstiegsliteratur, um den Autor auf Herz und Nieren zu prüfen.

Ich fand mich schnell in das Buch hinein. Die ersten Seiten waren rasch gelesen und ich war angenehm überrascht von dem Erzähltem (ausgewogen, nicht zu schnell, aber auch nicht zum Gähnen), und von dem Schreibstil. In der Wortwahl hat der Autor nicht mit einer, der High-Fantasy angemessenen, Sprache gegeizt. Zudem zog er Nuancen zwischen den einzelnen handelnden Personen und legte dem ein oder anderen auch mal eine derbe Sprache in den Mund. Wie gesagt, ich war positiv überrascht vom Anfang.
Auch der Spannungsbogen errichtete sich langsam, Stein für Stein und die Geschichte versprach interessant und amüsant zu werden, und so verfolgte ich, wie der Autor seine Protagonisten positionierte und ins Spiel brachte. Im Endeffekt lässt sich das Buch auf klassische Fantasy herunterbrechen, in der der Held eine beinahe unlösbare Aufgabe zu erfüllen hat und ihm dabei die ein oder andere helfende Hand zur Seite steht. Solch ein Setting vermag mich durchaus gut zu unterhalten.

Jedoch muss ich irgendwann vom zuschnellen Pferd gefallen sein. Die Geschichte ließ mich einfach links liegen und galoppierte ohne mich weiter (was ich schade fand!). Aber ab einem gewissen Punkt (ich vermag nicht mal zu sagen, ab welchem!) konnte mich die Geschichte einfach nicht mehr für sich einnehmen und vermochte mich auch in nicht mehr zu begeistern. Weder kann ich konkrete Gründe dafür nennen, noch meinen Finger auf eine ganz bestimmte Buchseite legen, und ihr dafür die Schuld geben. Es ist einfach nur mein subjektives Empfinden. Ich konnte mit den Charakteren einfach nicht mehr richtig mitfiebern, und ab da hat mich ein Buch meistens verloren.

Der Autor versteht sein Handwerk, keine Frage, und es gibt sicher viele die an dem gut geschriebenen Buch ihre helle Freude haben. Ich tat mich eher schwer damit.
Ich gebe diesem Buch gute drei Sterne für den tollen Anfang und den mäßigen Fortgang. Vielleicht hätte man ja über eine Karte oder ein Glossar nachdenken sollen, um den Lesern die Welt ein wenig näher zu bringen?