Unklischeehaftes Fantasyabenteuer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
heroic Avatar

Von

Für Jaarn ändert sich von einen Moment auf den anderen schlagartig alles, denn statt mit seinen „Brüdern“ Bücher zu verwalten wird ihm offenbart, dass er der Sohn des Fürsten sein soll und ihm eine große Aufgabe bevorsteht.
Doch auch dies wendet sich als er am nächsten Tag von einem mysteriösen Narbigen aus der Stadt geschleust wird und beide sich auf die Reise begeben die Prophezeiung des Ehernen Buches zu erfüllen.

Krieg ist das Thema, das dieses Buch ziemlich umfassend beherrscht.
Nein, dabei geht es nicht darum, dass Jaarn sich in heroischer Weise erhebt und sich dem Bösen in einer glorreichen Schlacht entgegenwirft.
Tatsächlich ist er wie man es vom Archivar erwarten würde gar nicht so recht des Kämpfens mächtig und zudem ist der Krieg hier alles andere als glorreich.
Im Gegenteil, das Land ist an vielen Stellen durch den anhaltenden Krieg ausgelaugt, der Grund zu kämpfen kaum noch in den Köpfen vorhanden, es gibt Veteranen, deren geschundener Körper des Kämpfens müde ist und die Ärmsten, die Hinterlassenschaften einer geschlagenen Schlacht plündern.

Liest man dann noch von Städten, die davon profitieren, dass Kriege geführt werden, sei es durch Nachschub von Waffen oder willigen Soldaten oder Söldnern, dann ist das gar nicht mehr so sehr Fantasy.
Allgemein gibt es hier gar nicht so viele fantastische Elemente, wie für das Genre nicht unüblich findet die Handlung in einer fiktiven ans Mittelalter erinnernde Welt statt.
Zumeist geht es recht abenteuerlich zu, es gibt hier nicht alle 10 Seiten Kämpfe oder Action und auch nur vereinzelt Sprüche, die für humoristische Auflockerung sorgen.

Ebenso typisch versammelt sich um Jaarn und seinen Begleiter auf ihren Reisen eine illustre Riege an Personen, die ihnen beistehen.
Zum Glück sind eigentlich alle von ihnen interessant, man erfährt einiges über ihre Hintergründe und sie haben auch alle einen sinnvollen Einsatz.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass zwischendrin ein bisschen die Luft rausgeht, denn für den 2. Auftrag geht so eine beträchtliche Seitenzahl drauf, dass ich langsam hoffte, dass sie es endlich schaffen oder sogar fürchtete, dass die Geschichte noch in eine Fortsetzung mündet.

Insgesamt ist aber die Geschichte, die erzählt wird interessant und unterhaltsam, erfreulich unklischeehaft trotz Ansiedlung im Fantasy-Genre und wie ich finde empfehlenswert zu lesen.