Das Einstein-Mädchen

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fragola Avatar

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Auf der Suche nach einem Urlaubsbuch bin ich über "Das Einstein-Mädchen" gestolpert und habe mich tatsächlich noch an die spannende Leseprobe erinnern können und daher zugegriffen.

Ein junges Mädchen wird verletzt und ohne Bewußtsein 1932 in die Berliner Charité eingeliefert - bei Ihr findet man eine Einladung zu einem Vortrag Albert Einsteins. Dr. Kirsch, Psychiater an der Charité, ist dem Mädchen bereits begegnet und fühlt sich, trotz seiner bevorstehenden Hochzeit, seltsam zu ihr hingezogen. Woher kommt das Mädchen, wer ist sie und wird er ihr helfen können, ihre Amnesie zu überwinden?

Der Autor schreibe eine wirklich spannende Geschichte, in der vermutlich Realität und Fiktion fantastisch verwoben sind. Man ist hin- und hergerissen zwischen Staunen und Unglauben, und ist gefesselt. Er versteht es, Spannung zu erzeugen, Ahnungen zu wecken und den Leser in ein Mysterium aus Wissenschaft und Alltagsleben zu entführen. Leider ist für mich der wissenschaftliche Teil stellenweise zu langatmig, denn der Leser wird sowohl in Einsteins Theorien als auch die der Psychiatrie zum damaligen Stand vertraut gemacht. Während ich lieber weiterlesen würde, wie sich das Schicksal des Mädchens entwickelt, flicht der Autor regelrechte Vorträge über Theologie, Astrologie und weitere wissenschaftliche Themen ein. Hin und wieder mußte ich ein paar Seiten im Schnelldurchgang überfliegen, um zur Handlung zurückzufinden. Trotzdem versteht Philip Sington es, bis zuletzt eine unheimliche, dunkle Spannung zu halten, die auch einen Blick in die Abgründe und auf die Schattenseiten der menschlichen Natur beinhalten.