Guter historischer Roman mit ein paar Längen

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doralupin Avatar

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Das Cover passt sehr gut zum Buch und gefällt mir sehr. Es zeigt ein Mädchen, sehr schön aber geheimnisvoll und fasst mystisch.

In meiner Bücherei ist das Buch als "Krimi" angezeigt, dies sehr ich nicht so. Meines Erachtens ist es ein historischer Roman.

Das Buch spielt zur Zeit 1932 in Deutschland. Ein Mädchen wird in der Nähe von Caputh gefunden, sie hat das Gedächtnis verloren. Das einzige was sie bei sich trägt ist ein Zettel von einem Vortrag Albert Einsteins. Über Umwege kommt sie in die psychiatrische Klinik zu Dr. Martin Kirsch. Dieser versucht herauszufinden wer das Mädchen ist und ob sie etwas mit Einstein zu tun hat.

Der Schreibstil des Romans hat mir sehr gut gefallen, gerade in der 2. Hälfte des Buches ist es spannend. Auch hat mir gefallen, dass immer wieder ein Kapitel in Briefform geschrieben war. Teilweise wusste man jedoch nicht, ob das Kapitel in der Vergangenheit oder Gegenwart spielt, dies hätte besser aufgezeigt werden können.
Ein Minuspunkt ist für mich ganz klar, dass es eine ganze Zeit dauert bis etwas Spannung aufgebaut wird, zu Anfang plätschert der Roman so dahin, dies ändert sich ungefair ab der Hälfte des Buches. Auch die beginnende Liebesbeziehung zwischen Patientin und Arzt fand ich zu Klischee behaftet.

Ein großer Pluspunkt am Buch ist, dass es sehr gut recherchiert worden ist, vor allem im Bereich Psychiatrie in den 30er Jahren. Dies hat mir sehr gut gefallen und war sehr interessant und spannend zu lesen. Obwohl man von den Behandlungen damals weiss ist es doch immer wieder schockierend darüber zu lesen und zu erfahren wie Psychisch Kranke in der Nazizeit und der Vergangenheit im allgemeinen Behandelt würden, welch fatale Behandlungsmethoden es gab usw.

Fazit: Ein Buch, welches einem sehr gut die Psychiatrie der 30 Jahre näher bringt, mit einer Grundgeschichte die Anfangs Längen hat, die aber ab der Hälfte richtig gut und spannend wird.