Schade

nach der tollen Leseprobe war ich sehr gespannt auf den Rest des Buches. Der Titel kündigte einen historischen Kriminalroman an. Dies wurde leider nicht wirklich erfüllt. Die Geschichte des namenlosen Mädchens stellte sich nicht als Straftat heraus. Das Buch folgt dem behandelnden Arzt Dr. Kirsch und wie er immer mehr in den Fall verstrickt wird. Auch vor der geschichtlichen Entwicklung und die Machtübernahme der Nazis. Auch wird der Stand und die Behandlungsmethoden der Psychatrie der damaligen Zeit beleuchtet. Ein weiterer wichtiger Teil ist die Vergangenheit des Mädchens und wie sie bis nach Berlin kommen konnte.

Die Erzählstränge wechseln manchmal sehr schnell und man muss sehr genau lesen, um zu folgen. Auch die eingeschobenen Tagebucheintragungen (?) sind manchmal etwas verwirrend. Im Buch wird sehr viel auf die Physik und die Quantentheorie eingegangen. Dies ist manchmal sehr ermüdend, wenn man sich überhaupt noch nicht mit diesem Thema befasst hat. Auch wird sehr viel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen und die Zeiträume nicht immer klar abgegrenzt. Zur Mitte des Buches zieht das Erzähltempo dann etwas an und die Handlung wird dadurch beschleunigt, dass Dr. Kirsch in die Schweiz reist, um "Licht ins Dunkel" zu bringen. Das ist der stärkste Teil des Buches aus meiner Sicht.

Mit dem Schluss wiederum konnte ich nicht viel anfangen, da vieles offen bleibt. Er lässte den Leser etwas ratlos zurück.

Fazit: Kein Buch für zwischendurch. Man muss sich schon Zeit und Muse nehmen um dem Erzählverlauf zu folgen.