Wichtiges Thema!

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Ich finde die Ansätze, die Emilia Roig hier verfolgt, sehr spannend. Vor der Lektüre muss man sicher einen Schritt zurücktreten und mit einer gewissen Objektivität das Buch aufschlagen, sonst kann man sich schnell persönlich angegriffen fühlen. Darum geht es meiner Meinung nach der Autorin auch gar nicht. Es werden hier keine verheirateten Paare an sich an den Pranger gestellt, sondern das patriarchale System, das dahinter steht. Was mich allerdings direkt zu Beginn irritiert hat, ist das Verhältnis von Titel zu Untertitel. Die Ehe und Liebe an dieser Stelle in Relation zu setzen, bildet für mich persönlich einen (gewollten?) Kontrast zum inhaltlichen Argument.

Ob ich persönlich die Abschaffung der Ehe per se unterstützen würde, kann ich nicht sagen. Außerdem finde ich Roigs Blick auf Frauen tatsächlich etwas schwierig. Natürlich werden wir Frauen nach bestimmten patriarchalen Leitbildern, ob nun bewusst oder unbewusst erzogen, dennoch dürfen wir deswegen nicht von jeglicher Verantwortung frei gesprochen werden. Wenn ich nicht kommuniziere, dann kann ich nicht erwarten, dass sich etwas ändert. Das bezieht sich wohl auf alles im Leben.

Ich bin neugierig, wie die Autorin ihre Argumentation über das gesamte Buch hinweg ausführt (vor allem auch auf den Punkt „Ehe und Geld“ bin ich gespannt – denn auch das hat heutzutage jede Frau selbst in der Hand, solange sie den Mund auf macht und ihre Bedingung klar durchsetzt). Es gibt revolutionäre Ansätze, andere wirken auf mich eher eindimensional und emotional. Allerdings ist es wichtig über dieses Thema zu sprechen. Egal wie ungemütlich es ist, ist es wichtig über die Institution Ehe rein objektiv zu sprechen. Jede*r, der sie eingehen will, sollte sich damit auseinandersetzen.