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theresia626 Avatar

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Sara Grans Roman „Das Ende der Welt“ ist Teil 2 einer Serie von vier Romanen um die Privatdetektivin Claire DeWitt, die zusammenhängen und aufeinander Bezug nehmen, aber in sich abgeschlossene Geschichten erzählen. Der Schauplatz des ersten Romans „Die Stadt der Toten“ ist New Orleans am Mississippi River. Zwei Jahre nach dem Hurrikan Katrina waren noch immer weite Teile dieser ehemals wunderschönen Stadt zerstört, und Claire sollte nach dem bekannten und engagierten Staatsanwalt Vic Willing suchen. Hatte er sich einfach so davon gemacht oder wurde er Opfer eines Gewaltverbrechens? Für die beste Ermittlerin der Welt, wie sie sich selbst bezeichnet, kein Problem.

Aktuell beschäftigt sie der Tod ihres ehemaligen Liebhabers Paul Casablancas. Beide lernten sich bei einem Konzert eines Freundes ihrer Freundin Tabitha kennen und waren ein paar Monate zusammen. Als Claire nach Peru reisen musste, um den Fall der Silberperle zu lösen, verlängerte sie einfach um weitere drei Wochen und widmete sich intensiv dem Studium der Kokablätter. Nach ihrer Rückkehr war Paul neu liiert. Ein Jahr nach ihrer Trennung begegneten sich beide wieder in einer Bar. Claire macht Paul mit ihrer Freundin Lydia Nunez bekannt. Am 18. Januar 2011 war Claire in Oakland, wo sie mit dem Roten Detektiv sprach. Er konnte eine Veränderung riechen, und wie oft sie auch die Tarotkarten mischten, immer wieder kam der Tod heraus. Jetzt ist Paul tot und Claire glaubt nicht an einen Raubmord.

2013 erhielt Sarah Gran für „Die Stadt der Toten“ den Deutschen Krimipreis in der Kategorie international. Der Kriminalroman machte aus ihr in Deutschland einen Shootingstar, sie wurde der Liebling der Feuilletons. Ihre Protagonistin Claire DeWitt ist eine außergewöhnliche, eigenwillige und ausgeflippte Privatdetektivin, die durch ihren immensen Drogenkonsum zwischen Traum und Wirklichkeit unterwegs ist. Sie ist genauso kultverdächtig wie Sherlock Holmes oder Lisbeth Salander. Wie aus einer Bibel zitiert Claire oft und gern aus dem Handbuch „Détection“ des mysteriösen französischen Detektivs Jacques Silette. Ein Leitfaden, dessen Anhänger sich gegenseitig erkennen, weil sie alle auf der Suche nach der Wahrheit sind. Ihre Freundin Tracy entdeckte 1980 dieses Werk in ihrem Elternhaus in Brooklyn. „Das Buch, das uns das Leben rettete und es mit derselben Konsequenz zerstörte.“ (S. 24) Silette, der an gebrochenem Herzen starb, war der Lehrmeister und Liebhaber ihrer Freundin Constance, bei der Claire in New Orleans ihren Beruf erlernte. Als Constance Darling bei einem Raubüberfall erschossen wurde, wurde sie die Nummer eins.

Sarah Grans Stil und ihre Erzähltechnik hat mich in "Die Stadt der Toten" schon fasziniert, und die Figur der Privatdetektivin Claire DeWitt ist etwas Besonderes. In einem Interview sagte die Autorin, Claire werde stark durch ihre Vergangenheit beeinflusst und ein Teil ihrer Erfahrungen seien auch ihre eigenen. Ich freue mich darauf, Vertrautes wiederzufinden.