Irritierende Passagen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
marcello Avatar

Von

Claire deWitt ist die Protaginistin in dem Krimi "Das Ende der Welt". Sie ist Privatdetektivin und verdammt gut in ihrem Job. Etwas, das auch zu ihrem Erfolg beiträgt, ist ihr Drogenkonsum. Als sie jedoch den Tod ihres Ex-Freundes Paul untersuchen muss und ihr das erheblich an die Nerven geht, scheint der Drogenkonsum plötzlich das größte Hindernis zu sein.
In der Leseprobe wird man oberflächlich in den Fall eingeführt, man erfährt wie Claire das spätere Mordopfer Paul kennen gelernt hat und wie dieses schließlich ihre alte Bekannte Lydia heiratet, weil Claire großzügig auf ihn verzichtete. Zusätzlich bekommt man Einblicke, warum Claire Privatdetektivin wurde und wie sehr Jacques Silettes und seine Geliebte zu ihren Mentoren wurden mit ihrer Andersartigkeit und ihren Methoden dem Job eines Privatdetektives nachzugehen. Schließlich erfährt man, wie Claire angerufen wird. Paul ist nämlich ermordet worden und Claire steht in seinem Telefonbuch und so will sie sich mit ihrem Assistenten Claude des Falles annehmen.
Ich stehe der Leseprobe skeptisch gegenüber. Zunächst finde ich es in Krimis immer sehr gut, wenn die Ich-Perspektive gewählt wird, da man dann immer nur soviel weiß, wie der Protagonist. Auch hier wirkt die Ich-Perspektive gut gewählt, da man schon einige Dinge, vor allem garniert mit ihrer persönlichen Meinung, erfährt. Der Erzählstil dagegen ist etwas anstregend, da man in Gegenwart und Vergangenheit hin und her springt. Hinzu kommt, dass die Passagen über den Beruf des Detektives und über Jacques Silettes sehr philosophisch geschrieben wurden. Beim erstmaligen Lesen habe ich fast nichts verstanden und das finde ich in Krimis irgendwie unpassend. Über die Thematik dagegen lässt sich kaum was sagen, da der Drogenkonsum, der laut Klappentext noch zu einem Hauptthema wird, in der Leseprobe nicht angeschnitten wird. Somit ist das erstmal ziemlich nichtssagend, aber ich könnte mir vorstellen, dass Claires Drogenkonsum und welche Auswirkungen das auf ihre Ermittlertätigkeit hat sehr interessant werden könnte.
Abschließend sage ich also, dass "Das Ende der Welt" mich noch nicht wirklich gepackt hat, da die "philosophischen" Passagen doch einen gehörigen Anteil an der Leseprobe haben und ich nicht weiß, wie sich dieser Aspekt im weiteren Verlauf des Krimis entwickeln wird. Die Geschichte könnte sich genial entwickeln, aber ich befürchte eher, dass es doch im Disaster endet...