Anstrengende Detektivgeschichte

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Die Privatdetektivin Claire DeWitt, Anhängerin der Schule des Detektivs Silette, ermittelt in „Das Ende der Welt“ wieder. Ihr wirres Leben hat sie bereits an viele Orte der Welt geführt. Sie lernte viele verschiedene Menschen kennen, verliebte sich in den einen oder anderen und ging am Ende doch wieder allein durchs Leben. Dann wird sie an den Tatort gerufen, an dem ihr Ex-Freund Paul ermordet wurde. Claire kann nicht anders und übernimmt den Fall.
Doch wo soll die Ermittlerin beginnen? Claire folgt verschiedenen Spuren und scheint sich zunächst immer weiter von der Lösung zu entfernen. Der Leser wird im Laufe des Buches mitgenommen auf eine Reise in das seltsame Leben der Detektivin. Szenen der Ermittlung im heutigen San Francisco wechseln sich mit Episoden aus ihrer Jugend in Brooklyn ab.

Die amerikanische Originalausgabe erschien im Jahr 2013 unter dem Titel „Claire DeWitt and the Bohemian Highway“ und wurde von Eva Bonné ins Deutsche übersetzt.
Der Sprache kann gut gefolgt werden, der Erzählstil von Sara Gran ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Teilweise erscheint die Geschichte wirr und die Personen sind nicht klar differenziert. So fiel es mir bis zum Ende schwer bestimmte Personen auseinanderzuhalten oder mich an sie zu erinnern. Auf den ersten 300 von 366 Seiten hatte ich keine Idee, wohin das Ganze führen würde. Am Ende ergibt sich zwar ein eine Art Lösung aber der Weg dahin hat mich nicht überzeugt. Auch die einzelnen Figuren bleiben für meinen Geschmack zu blass. Die Ermittlerin scheint sich größtenteils durch ihren extremen Drogenkonsum auszuzeichnen, der spätestens nach dem 20. Kokainkonsum langweilig wurde. Auch den anderen Figuren wie dem getöteten Paul und dessen Frau Lydia fehlt es an Tiefe.

Für meinen Geschmack ist das Buch eher verwirrend und einige Handlungen und Begriffe klären sich auch am Ende nur unzureichend auf. So wirklich Spaß gemacht hat das Buch mir persönlich nicht, vor allem da ein Spannungsbogen nicht direkt erkennbar war.
Um mein relativ hartes Urteil etwas abzumildern muss ich erwähnen, dass ich das vorhergehende Buch von Sara Gran nicht gelesen habe. Ich könnte mir vorstellen, dass es Sinn macht zunächst „Die Stadt der Toten“ zu lesen, eventuell werden dadurch einige Fragezeichen die für mich entstanden sind aufgelöst.