Claire DeWitt ermittelt

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tkny Avatar

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Nach ihrem großen Erfolg „Stadt der Toten“ hat Sara Gran nun einen weiteren Roman um ihre scharfsinnige Ermittlerin, die Privatdetektivin Claire DeWitt, geschrieben. Der Fall betrifft Claire persönlich, ist der Tote doch ein Exfreund und enger Vertrauter. Auch wertvolle Musikinstrumente sind verschwunden, daher stellt sich zunächst die Frage nach einem Raubmord. Oder steckt eine weitaus persönlichere Geschichte dahinter? Claire ermittelt im engsten Umfeld des Opfers und seiner Ehefrau, sucht jedoch auch nach Spuren in der Vergangenheit und in der Musikszene.

Claire DeWitt ist eine eigenwillige und doch charismatische Ermittlerin, die keinen Hehl daraus macht, dass ein Privatleben in ihrer Branche eher störend ist. Nur ein paar enge Freundinnen aus Kindheitstagen und gelegentliche Liebhaber lässt sie neben ihrer eigentlichen Leidenschaft an sich heran: Drogen. Diese bringen sie im Verlaufe dieses doch recht schwierigen Falles schließlich an ihre Grenzen…
Sara Gran schreibt in einem Stil, der zur Privatdetektivin und ihrem Charakter passt – nicht weich und angepasst, sondern aufwühlend und schockierend ehrlich. Dabei springt sie zwischen den Zeiten hin und her, kenntlich gemacht nur durch unterschiedliche Orts- und Situationen- sowie Personenangaben.
Zum Teil macht dies das Lesen ein wenig schwierig, es stellt allerdings auch die Dynamik dieses Buches heraus, das von der Eigenheit der Protagonistin lebt.
Bis zum Schluss bleibt das Buch spannend und das Ende klärt die Hintergründe der Geschichte dann auf, was durchaus plausibel ist und den Leser nicht enttäuscht. Man sollte sich wirklich Zeit nehmen für dieses Buch und auch auf die leisen Zwischentöne achten – es lohnt sich!