Das Ende der Welt

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lunamonique Avatar

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Claire DeWitt ist Privatdetektivin. Als ihr Exfreund Paul Casablancas ermordet wird, gerät ihre sowie schon instabile Welt komplett aus den Fugen. Claire glaubt nicht an einen Raubmord und ermittelt zusammen mit ihrem Assistent Claude in alle Richtungen. Sie gerät in einen Strudel aus Einsamkeit und Selbstzerstörung. Mit Alkohol, Tabletten und Drogen versucht sie sich über Wasser zu halten, um das Rätsel zu lösen und bringt sich mehr als einmal in Lebensgefahr. Der Fall des Kali Yuga, wie sie Pauls Mordfall nennt, verlangt ihr alles ab. Es gibt keine Spuren und Verdächtigen, und dann sind da noch die anderen Fälle, um die sie sich kümmern muss.

Parallel zum Fall Kali Yuga läuft der Fall vom Ende der Welt. Tracy, Cloe und Claire haben früher zusammen als Hobbyprivatdetektivinnen ermittelt. Der Fall vom Ende der Welt befasst sich mit Cloes Verschwinden. Erinnerungen daran begleiten Claire während ihrer Ermittlungen im Mordfall Paul. Claire verlässt sich oft ihr Gespür. Sie fühlt, wenn ein Mensch in einen Fall verwickelt ist und mehr weiß, als er zugibt. Claires unkonventionelle Ermittlungsmethoden und ihr desolater Zustand erhöhen die Spannung. „Das Ende der Welt“ ist ein mysteriöser Krimi voller Rätsel und Überraschungen. Emotionen spielen eine große Rolle, Claires Liebe zu Paul, die durch ihre Schuld ausgebremst wurde. Er könnte noch leben, wenn sie beide zusammen geblieben werden. Anhand ihrer Kontakte und ihrem Motto „traue den Hinweisen“ kommt sie Pauls Mörder auf die Spur. Die Frage ist nur, ob sie bis zur Lösung des Falls durchhält und sich bis dahin nicht selbst verliert. Sie ist dabei, das Glück überzustrapazieren. Dass so ein kluger Mensch Drogen verfällt, schafft eine bedrückende Atmosphäre. Man möchte Claire am liebsten schütteln, damit sie aufwacht. Wer einen normalen Krimi erwartet, liegt falsch. Claire muss allerhand Umwege gehen, um in ihrer Ermittlung weiter zu kommen. „Ein Hinweis ist ein Wort in einer fremden Sprache, und Rätsel sprechen die Sprache der Träume. Rätsel sprechen die alchimistische Sprache der Vögel. Es gibt kein Wörterbuch. Nicht einmal für mich.“ In diesem Krimi schwingt Poesie mit. Wo alle Ermittlungsansätze enden, findet Claire einen Weg, hinter das Geheimnis zu kommen. „Das Ende der Welt“ ist der zweite Band der Claire DeWitt-Krimireihe. Der erste Band „Die Stadt der Toten“ wurde ebenfalls mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.

Das Cover in Schwarz und einem dunklen Grün mit einer Landzunge bei Nacht und einem Fisch mit roten Augen stimmt auf die mysteriöse Geschichte ein. Auffallend sind die abgerundeten Ecken. Das Düstere der Nacht und die hellen, hervorstechenden Schriftfarben erregen Aufmerksamkeit. Claire lässt sich von einem Buch des besten Detektivs mit ungewöhnlichen Methoden leiten. Jacques Silette Zitate verleihen der Geschichte Tiefe. Das Leben hinterlässt Verletzungen und Narben. Jeder geht auf seine Weise damit um. Claire hat Probleme, Nähe zu zulassen. Eine Privatdetektivin, die berührt, mit der man leidet und Genugtuung spürt, wenn die Fälle gelöst sind und die Täter bestraft werden. Ein außergewöhnlicher Krimi mit Herz und Verstand. Claire DeWitt ist eine zerrissene, unsichere Person mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Diese zum Guten einzusetzen ist ihre Aufgabe. Deswegen ist sie noch am Leben. „Die meisten Leute erzählen mir täglich, ich läge falsch. Die meisten Leute behandeln mich, als wäre jeder Fall mein erster. Die Leute vergessen, dass ich bescheid weiß. Dass ich manchmal (wenn auch nicht immer weiß, was wahr ist.“ Die Geschichte endet geheimnisvoll und lässt den nächsten Band mit Spannung erwarten. „Das Ende der Welt“ geht fern von Grauen und Gänsehaut seinen eigenen Weg. Es ist für alle geeignet, die außergewöhnliche Literatur lieben, sich gerne gut unterhalten lassen und spannende Rätsel lösen.