Nur zugekokst zu ertragen

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melange Avatar

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Zum Inhalt: Paul, der Ex-Freund der Detektivin Claire de Witt, wird ermordet aufgefunden, seine Gitarren sind verschwunden und seine Frau am Boden zerstört. Claire macht sich auf die Suche nach dem Mörder und kämpft dabei gegen ihre eigenen Dämonen der Vergangenheit.

Zum Cover: Skyline mit Fisch - wahrscheinlich im gleichen Drogenrausch designt, in dem die Hauptperson des Krimis steckt.

Mein Eindruck: Dass man das Buch schnell durchgelesen hat, ist der einzig positive Aspekt dieses Romans (Krimis, Milieustudie?). Andererseits ertappte ich mich ziemlich oft dabei, die Buchstaben einfach nur zu überfliegen, anstatt die Sätze zu erfassen. Der Grund dafür war, dass ich die ganze Story so nicht glauben konnte: Andauernd schwadronierte die selbsternannte Superdetektivin über ihre gelösten Fälle, hippe Bands und interessante, ihr bekannte Menschen. Dabei nutzte sie die ganzen tollen Leute nur für Auskünfte oder um deren Drogen oder Medikamente zu klauen und dabei gerne noch das Bad zu ruinieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass - egal wie tolerant - irgendjemand ihr ein zweites Mal die Tür geöffnet oder sie weiterhin freundlich gegrüßt hätte. Und da die ganzen Drogen ja konsumiert werden wollten, bekam die Lesende eine Linie Koks nach der anderen um die Ohren gehauen, dazu diverse verschreibungspflichtige Medikamente. Auf die Recherche hat die Autorin bestimmt die meiste Zeit verbracht, die Geschichte war nämlich dagegen ziemlich dünn und unstrukturiert. So gerät das Buch zu einem einzigen großen Trip: Immer neue Drogen, immer neue Bands, immer neue Namen, beliebig austauschbar. Fast ausschließlich kaputte, zugedröhnte Unsympathen, allesamt tätowiert und/oder erleuchtet. Aber durch viele wundersame Zufälle (wir sind Buddhistin...) wird der Fall gelöst und Claire kann sich in neue Pillen stürzen. Oder auch nicht, denn das Ende des Buchs habe ich nicht verstanden... wie den größten Teil der vorherigen Seiten auch... Möglicherweise waren meine Medikamente nicht stark genug oder ich hatte nicht das richtige im Schränkchen für die große Sicht der Welt.

Fazit: Ein Blödsinn, den man wahrscheinlich vor lauter Fassungslosigkeit schnell durchliest. 2 Sterne. Ach nein, ich sehe nur doppelt, 1 Stern!