Einen spannender Reihenauftakt

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tini's bücherwelt und mehr Avatar

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Ihr Lieben,
kennt ihr das? Ihr wisst genau, dass ihr auf eine Buchempfehlung zu 10000% vertrauen könnt, schleicht aber dennoch permanent um diese Empfehlung herum? Mir ging es mit "Das Erbe der Macht" genau so. Meine Mama ist großer Andreas Suchanek Fan. Durch sie bin ich überhaupt erst auf diesen sympatischen Autor aufmerksam geworden. Ewig lang schon muss ich mir anhören, wie gut er schreibt, wie toll seine Bücher sind - besonders diese Reihe. Auf der BuchBerlin vergangenes Jahr haben wir ihn dann am Stand der Greenlight Press getroffen und es war toll, sich auch mit ihm unterhalten zu können - wie gesagt, sehr sehr sehr sympatisch :) Da meine Mama mir die Reihe schon so oft ans Herz gelegt hat, habe ich sie mir kurzerhand auf der Messe gekauft und auch signieren lassen - anschließend folgte noch ein gemeinsames Foto. Seit November also standen nun die Bücher in meinem Regal, schauten mich immer wieder an und machten mir ein schlechtes Gewissen, dass ich sie so lang unbeachtet lies.
Vergangenes Wochenende sollte sich das nun aber ändern. Ich saß da und überlegte, welches meiner vielen vielen ungelesenen Bücher ich denn nun lesen sollte und entschied mich schlussendlich für den ersten Sammelband. Ich sag euch - was für eine grandiose Idee!!! Ich weiß nicht, warum ich mich so dagegen gesträubt habe, denn ich kann zu 10000% sagen - eine der besten Fantasy Reihen, die ich je gelesen habe. Ich liebe diese Reihe und weiß nicht, wie ich so lang ohne sie auskommen konnte <3
Sie gehört jetzt schon zu meinen Favoriten und ich freue mich so sehr darauf, wie es weiter geht. Ich habe mich in die Charaktere verliebt, in das Castello und ganz besonders in die Beziehung zwischen Jen und Alex - bzw. die Beziehung, die hoffentlich einmal eine werden möchte ;)

Klappentext:
Die Welt, wie du sie kennst, ist eine Lüge!
Seit über einem Jahrhundert verbirgt der Wall die magische Gesellschaft vor Menschenaugen, garantiert Friede und Gleichheit zwischen Menschen und Magiern. Doch in den Schatten tobt ein Krieg um die Vorherrschaft. Jenifer Danvers ist eine Lichtkämpferin. Als ihr Freund und Kampfgefährte stirbt, erwacht mit Alexander Kent ein neuer Erbe der Macht, der von ihr in die Welt der Magie eingeführt werden muss.
Keiner von beiden ahnt, dass das Gleichgewicht der Kräfte außer Kontrolle geraten ist. Das Böse holt zum großen Schlag aus, um den Wall endgültig zu zerschmettern. 
Machtvolle Zauber, gefährliche Artefakte, uralte Katakomben und geheime Archive. Kämpfe mit den Lichtkämpfern und dem Rat des Lichts – Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci und viele mehr –, um den Erhalt der Menschheit.

Zum Inhalt:
Es tobt ein Krieg. Ein schon ewig dauernder Krieg. Zwischen Gut und Böse. Dunkel und Hell. Zwischen Schattenkämpfern und Lichkämpfern.
In diesem Krieg musste der Lichtkämpfer Mark sein Leben geben. Er wurde ermordet, doch seine Essenz, sein Sigil, wurde vererbt - es lebt weiter in Alex, einem Nimag, einem Nichtmagier, dem Neuerweckten. Schnell muss Alex seinen Platz in der Gruppe einnehmen und den anderen Lichtkämpfern zur Seite stehen - obwohl er noch viel zu lernen hat. Ihm stehen zwar die Erinnerungen von Mark zu Verfügung, wenn er aber sein Wissen nicht vertieft, wird er diese Erinnerungen wieder verlieren - als hätten sie nie existiert.
Sie kämpfen gegen die Schattenfrau, welche den Wall zerstören möchte, der die Magie vor den Menschenaugen verbirgt und die Kraft und Stärke der Magier schwächt - egal ob gut oder böse. Während die Lichlkämpfer die geschwächte Stärke akzeptieren können, setzen die Schattenkämpfer alles daran, wieder zu ihrer alten Stärke gelangen zu können - allen voran die Schattenfrau, welcher kein Weg zu schwer und kein Mittel zu teuer ist. 
Alex, kaum in der Welt der Magier angekommen, wird vom Bund des Allsehenden Auges entführt, welcher ihn töten möchte. Dank seiner neuen Freunde schafft er es jedoch zu entkommen. Kaum zurück im Castillo möchte Jen mit Alex zu Nostradamus, dem Stabmacher, damit Alex endlich seinen Essenzstab bekommt und über seine vollständige Macht verfügt. Doch auch dieser Besuch birgt seine Gefahr, denn es ist eine Falle der Schattenfrau - nicht nur, dass Jen und Alex im Raum der Erinnerungen gegenseitig ihre dunkelsten Erinnerungen sahen, welche die gegenseitige Meinung stark ins Schwanken bringt - sie nutzt die Chance und manipuliert das Portal. So landen Alex und Jen nicht in dem Castillo, in welches sie reisen wollten - sie landen in einem längst vergessenen, einem augenscheinlich verfallenem Castillo, dem ersten Castillo. Schreckliche Ereignisse in der Vergangenheit töteten vor langer Zeit alle Bewohner des Castillos, ausser Tilda, der Köchin. Sie war die einzig Überlebende und somit die einzige Bewohnerin des Castillos. 
Als Alex ein altes Artefakt zerstört, werden alle darin befindlichen Sigile befreit - egal ob gut oder böse. Plötzlich hat die Welt neue Schatten- und Lichkämpfer, es werden viele Neuerweckte geboren und weltweit entstehen neue Erben.
Währenddessen treibt ein Wechselbalg sein Unwesen im Castillo. Er tarnt sich als Max. Keiner ahnt etwas, nicht einmal Kevin, sein Freund. Sie teilen ihr Bett, beide mit dem Gedanken der zu sein, der sie wirklich sind - nur dass einer von ihnen es eben nicht ist. Das Wechselbalg ist so gut in seiner Tarnung, dass es während der Verwandlung nicht einmal selbst weiß, wer er eigentlich ist. Er nimmt die Gestalt des Lichkämpfers an, mit all seinen Gedanken und Erinnerungen. Er ist dieser Lichkämpfer und doch ist er es auch nicht.
Da sich das Wechselbalg durch die Tarnung ins Castillo stehlen konnte, nutzt die Schattenfrau ihn so als Portal, um selbst hineingehen zu können, ohne an den Schutzzaubern zu scheitern.
Sie erreicht ihr Ziel - das Verschließen des Archives mithilfe eines Sigels und das Zerstören der Bibliothek - mit all dem Wissen der Lichtkämpfer. 
Sie entkommt - wieder einmal - doch die Lichtkämpfer sind ihr auf der Spur.

Die Charaktere:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Alex und Jen. Zwei Lichtkämpfer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und doch sind gerade die Beiden diejenigen, welche sich gegenseitig am besten verstehen können, welche am besten die Handlungen des jeweils anderen nachvollziehen können, ohne ihm einen Vorwurf daraus zu machen.
Alex tut nach Außen so, als würde er nichts und niemanden an sich ranlassen. Er mimt den Harten Kerl, aber wenn man ihn genauer betrachtet, dann erkennt man, dass er ein gutes Herz hat. Denn schnell wird klar, dass ihm kaum was wichtiger ist als seine Familie. Er ist mit den Gedanken immer wieder bei seiner Mutter und seinem kleinen Bruder, macht sich Sorgen, dass dieser vom rechten Weg abkommt und freut sich auf der anderen Seite, dass er seine Familie mit seinem Gehalt besser unterstützen kann.
Jen ist gar nicht so anders, auch wenn es anfangs so scheint. Sie hat ihre gesamte Familie verloren, als das Erbe in ihr erwacht ist - aber sie hat eine neue Familie gefunden und für ebendiese Familie würde sie alles tun. Selbst für Alex, auch wenn Jen das niemals zugeben würde. Sie tut nach außen hin immer sehr hart, aber die Dinge, die um sie herum geschehen, gehen ihr auch sehr nah - ganz besonders der Tod ihres Kollegen und Freundes Mark.
Neben Jen und Alex sind noch Clara, Chloe, Chris und Kevin mit im Team. Chris und Kevin sind Brüder, Kevin und Max wiederum sind ein Paar, weswegen Max auch permanent der Gruppe Gesellschaft leistet - man könnte denken, er gehört mit ins Team.
Während Clara die Vernünftige, Gebildete der Freunde ist, ist Chloe mit ihren bunten Haaren eher auffällig und geradeheraus mit ihren Worten. Dennoch ergänzen sich die Freunde im Team und können sich auf den jeweils anderen verlassen, wenn es darauf ankommt.

Schreibstil:
Andreas Suchanek hat einen angenehm lockeren Schreibstil. Er wirkt auf mich wie ein sehr humorvoller Mensch und das spiegelt sich auch in seinen Texten wieder. Man musste mehrfach schmunzeln, da gerade das Geplänkel zwischen Jen und Alex oft sehr humorvoll ist und man sofort anfängt zu grinsen, wenn die zwei sich wieder einmal gegenseitig aufziehen.
Die Geschichte ist in der Erzählerperspektive geschrieben, wodurch man zwar die Gedanken der Charaktere nicht kennt, die Geschichte aber dennoch spannend und fesselnd ist.

Lieblingszitat:
"Das heißt 'Wie bitte?', mein Junge", kam es prompt. "Vielleicht kriegen wir das mit den Manieren noch ein wenig besser hin. Am besten nehmen wir Verhaltensregeln in ihren Stundenplan mit auf." 
Beinahe hätte er ein weiteres "Häh?" drangehängt. Im letzten Augenblick bekam er die Kurve. "Echt jetzt? Das hier ist Hogwarts?"
Leonardo rollte schnaubend mit den Augen. "Wenn ich das noch ein einziges Mal höre, lösche och jede Erinnerung an diese Buchreihe. Und die Filme dazu. In der gesamten Menschheit."

Fazit:
Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie großartig ich diese Reihe finde? :D Es hat mir einfach von der ersten Seite an gefallen, da es keine große Einleitung kam, man ist genau im Geschehen und wird in die Geschichte hineingezogen. Es hat einfach Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich bin so glücklich darüber, endlich den Schritt gegangen zu sein.