Der mäandernde Text

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seekraulen Avatar

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Das 'Evangelium der Aale' entführt uns in ruhigem Duktus in die Welt der geheimnisvollen Seewesen. Zwischen Sachbuch und Erzählung schlängelt sich der Text wie der Aal zwischen Mythos und Wissen der Menschheit. Stände diese Rezension im Feuilleton, sie würde ohne das sich schlängelnde "Mäandern" nicht ausgekommen.
Neben Kapiteln zur Aalforschung werden Schlaglichtartig einzelne Aal-Episoden aus der Kindheit der Erzählstimme beleuchtet. Sie treiben in ihrer narrativen Nüchternheit die Handlung nicht voran. Das Buch liest man um des Aales Willen. Und um der Männer Willen. Wer einmal Bücher auch auf diese Qualität hin prüft, wird den Blick nicht mehr los. Und so Stelle ich für 'Das Evangelium der Aale' fest: Frauen agieren am Rande, sind Verführerinnen oder Aalzubereiterinnen.
Als Frau mit Angelschein, Interesse an Natur und Literatur haben mich die Ausführungen in dem Buch bereichert und die manchmal unerwartete Poesie erfreut.