Ein in mehrfacher Hinsicht sehr besonderes Buch über Aale

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florinda Avatar

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Zum Essen waren mir Aale schon immer zu fett und seit dem "Blechtrommel"-Film bekomme ich bei dem Gedanken daran, sie zu verzehren, "Gänsehaut". Literarisch - speziell in Patrik Svenssons Buch "Das Evangelium der Aale" - konsumiert erscheinen sie mir jedoch nicht nur verträglich sondern sogar durchaus lesenswert.
Der an der schwedischen Aalküste aufgewachsene Autor informiert, plaudert, warnt, teilt mit uns Erinnerungen an gemeinsame Angelstunden mit seinem Vater und berichtet von der Geschichte der Aale, ihrer Entwicklung, den nur mit magerem Erfolg gekrönten Bemühungen, sie zu erforschen und der starken Bedrohung, welcher sie durch Überfischung, Umweltprobleme und Klimaveränderung ausgesetzt sind.
Das Cover ist ungewöhnlich, passt jedoch meiner Meinung nach gut zu dem Inhalt des Buches, in welchem neben Prominenten von Aristoteles über Sigmund Freud bis hin zu Günter Grass auch Aalforscher wie der italienische Arzt und Wissenschaftler Francesco Redi aus Pisa, der Chirurg Sancassini und dessen Freund Prof. Vallisneri, Carlo Mondini u. v. a. m. Erwähnung finden..
Sowohl über die interessanten Lebensstadien der Aale wie Glas-, Gelb-, Braun- und Blankaal als auch ihre erstaunlichen Wanderwege liefert das Buch beeindruckende Informationen.
Ein an den Kapiteln orientiertes Quellenverzeichnis rundet dieses mich sehr beeindruckende Buch ab.
Vermisst habe ich lediglich eine Land- bzw. Wasserkarte über die Wanderwege der Aale.