Faszination Aal

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tsubame Avatar

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Seit es mit unserem Planeten immer weiter bergab geht, erscheinen immer öfter Bücher, die sich mit den Wundern unserer Erde auseinandersetzen - nicht in Form eines rein wissenschaftlichen Textes, sondern in Form einer fiktionalen oder nicht-fiktionalen Naturbeschreibung. Während ich Sachbücher oft als etwas trocken empfinde, vereint das so genannte "nature writing" interessante Fakten mit persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen und Gefühlen des Autors. Wenn sich dann ein so begnadeter Schreiber wie Patrik Svensson dem Thema Aal annimmt, dann bekommt dieser auf den ersten Blick wenig sympathische Fisch einen Fürsprecher, dem es gelingt auch aus dem größten Aal-Skeptiker einen frisch gebackenen Aal-Fan zu machen.

Ich selbst kannte den Aal bisher hauptsächlich aus der bekannten und extrem abstoßenden Szene in der "Blechtrommel" und habe mir sonst keine weiteren Gedanken um diesen Fisch gemacht. Jetzt, wo ich um die "Aalfrage" weiß und um die Strapazen, die der Aal auf sich nimmt, um sich fortzupflanzen, bin ich fasziniert von diesem Wesen, gleichzeitig aber auch traurig, dass es ihn wahrscheinlich bald schon nicht mehr geben wird.
"Das Evangelium der Aale" ist Zeugnis eines faszinierenden Wasserbewohners, der die Menschheit lange Zeit an der Nase herumgeführt hat, sich in Gefangenschaft nicht züchten lässt und der sogar vom Tode auferstehen kann.
Ein tolles Buch! Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.