Buch mit genialem Einstieg

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tinkerbell68 Avatar

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Zu Beginn des Romans lernen wir mit Leander Kern, Darkwave, einen Mann kennen, der nicht wirklich so heißt. Ein Mann, der denkt, er hätte sich im Griff; ein Mann, der blonde Mädchen mit Pagenköpfen mehr als nur mag; ein Mann, der wohl durchdacht, gerne unter obdachlosen Mädchen, unter Streunerinnen, nach eben dem Mädchen mit blonden Haaren sucht, um sie erst in Sicherheit zu wiegeln, sie zu pflegen... und dann langsam umzubringen.
Und wir lernen Lukas Salfeld kennen, gerade 50 Jahre alt geworden, Familienvater von zwei blonden Mädchen und Ehemann von Birgit. Eine normale Familie? Weit gefehlt, zumindest aus Lukas' Sicht. Denn Lukas saß bereits als Jugendlicher wegen Mord an seiner Freundin im Gefängnis. Und auch er spürt immer noch die Lust in sich, sich blonden Mädchen zu nähern. So wie Anne Martenstein, ein Mädchen, dem er zufällig begegnet, dass sein Herz höher schlagen und seine dunkle Lust erwachen lässt. Anne, die er beobachtet und aus der Ferne begehrt.
Nach einer Nacht, in der es Lukas wie so oft aus dem Bett trieb und er sich auf in die Stadt machte, verschwindet Anne, ein Mädchen wird ermordet aufgefunden und der Verdacht fällt auf Lukas...
"Das Falsche in mir" von Christa Bernuth ist eines dieser Bücher, die einen sofort von der ersten Seite in ihren Bann ziehen. Es werden unverfälschte und schonungslose Einblicke in die Seele eines Mannes (oder sind es doch zwei verschiedene Männer?) gewährt und die einem Gänsehaut bescheren. Ich finde es erstaunlich, wie die Autorin es in so kurzer Zeit schafft, die dunkle Seite und die Psyche eines Menschens so spüren zu lassen.
Der Buchumschlag, auf dem ein Berg Nägel, präzise und eiskalt, übergossen mit Blut, abgebildet sind, passt stimmig dazu.
Ich bin begeistert, neugierig auf das, was einem im weiteren Roman erwartet und würde gerne mehr als nur fünf Sterne vergeben.