Zwangsgedanken, Zwangsstörungen, die zum Serienmord führen

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barbossa Avatar

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Aus der Ich-Perspektive beschreibt die Autorin einen geisteskranken Serienmörder, seine Taten und seine Motive und Empfindungen dabei.
Der Prolog und die ersten beiden Kapitel befassen sich mit dem Charakter des Protagonisten, Leander Kern, und einer Darstellung seiner
Antriebe und seine Mord- und Gewaltphantasien.
Seine Phantasien treiben ihn zu Taten an wehrlosen Opfern, die aus dem Rande der Gesellschaft als Strandgut der Drogenszene an verschwiegenen Orten aufgegabelt werden und deren Leichen in unzugänglichen Unterhölzern der natürlichen Entsorgung zugeführt werden.
Im Grunde begeht er das fast perfekte Verbrechen, ist bestens und unauffällig als Normalbürger getarnt und könnte wohl so weitermachen, wenn ihm nicht eine neue Inszenzierung in seinen Zwangsphantasien erscheinen würde, eine spannendere und riskantere Version der serienmäßigen Abläufe ...

Die in Geschichten und Szenen gepackte Charakterisierung der Hauptfigur ist von der ersten Zeile an fesselnd. Wie ein Hannibal Lector wird diese Figur herausgearbeitet und sein Trieb wie ein selbstverständlicher Teil des Alltags in seiner Routine präsentiert.
Die Gedankenwelt und die Taten sind so ungeheuerlich, dass der Leser mit aufgerissenen Augen Kapitel um Kapitel verschlingen muss.
Kurz eingeführte Figuren wie die Polizistin Sina Rastegar, die eine Vermisstenanzeige aufnimmt, fallen gegen die Hauptfigur enorm ab.

Empfehlung mit 4 Sternchen!
Wer Thriller mag wie "Kind 44", wird auch hier seinen Lesespaß finden.