Lukas Salfeld, der Hauptprotagonist des Romans, gibt sich seit vielen Jahren große Mühe, ein normales unauffälliges Leben zu führen. Er hat eine Frau, Kinder, und keiner weiß, welche schreckliche Dinge in seiner Vergangenheit passiert sind. Lukas ist anders, auf eine unbändige, grausame Art anders. Er ist in einem ständigen Kampf mit sich selbst, mit seiner Psyche, mit seinen Gedanken - der Hauptprotagonist ist ein Verbrecher, er liebt Blut, er ist von den Schnittwunden fasziniert, seine Liebe gilt einer einzigen Frau - Marion, ein junges Mädchen aus seiner Vergangenheit, eine Obsession, die sein Leben bestimmt... Die Vergangenheit verfolgt Lukas. Eines Tages folgt er einer jungen Frau nach, die so aussieht wie Marion und später tot aufgefunden wird. Was ist passiert, hat Lukas das getan? Er weiß es nicht, denn er kann sich nicht erinnern, doch er möchte die Wahrheit wissen, und wenn er auch sich selbst als Täter jagen wird...
Der Roman ist aus unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben, mal kommt Lukas zu Wort, mal ist das die Ermittlerin, aber auch, was ich besonders spannend fand, die Stimme von Marion aus der Vergangenheit, erklingt in der Tagesbücherform. In den Rückblenden erfährt der Leser mehr über das Leben von jungen Lukas, über seine Beziehung zu Marion und über seine Tat in der damaligen Tagen.
Der Roman braucht seine Zeit, bis es Anlauf nimmt: zurückhaltend steigt die Autorin in die Geschichte ein, die weder vom Tempo noch von Spannung gekennzeichnet ist, doch im zweiten und dritten Teil, wird der Roman erst richtig interessant. Leider wirkte auf mich die Handlung stellenweise verworren und unübersichtlich, dafür entschädigte mich wiederum die Auflösung der Geschichte. Ich fand die gut durchdacht und überraschend. Auch wenn die Geschichte im ersten Teil des Romans etwas langatmig war, so haben mir doch die folgenden zwei Teile gut gefallen: tiefe Einblicke in die innere Welt der Protagonisten, Suche nach dem Täter und die Auflösung fand ich sehr interessant.