Perspektivenwechsel

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Lukas Salfeld hat als Jugendlicher seine Freundin Marion ermordet und hat dafür eine Gefängnisstrafe abgesessen. Jahrzehnte später lebt er unauffällig als Familienvater und glaubt sich und seine Neigungen unter Kontrolle zu haben. Doch dann geschieht ein Mord, der sehr an die von ihm begangene Tat erinnert. Auch der Polizei bleibt das nicht verborgen und sie haben Lukas im Visier. Doch der hat an die Tatzeit keinerlei Erinnerung. Er flüchtet vor der Polizei und versucht selber herauszufinden, was passiert ist, sogar auf die Gefahr hin, dass er sich selber als Täter überführt. Das Buch ist teilweise aus der Perspektive des Verdächtigen geschrieben, was ich sehr interessant finde, denn der Leser gerät in einen Zwiespalt - einerseits ist diese Person sympathisch, andererseits sind seine Fantasien grausam und erschreckend. Die Autorin beschreibt sehr gut, das es in Lukas den gleichen Zwiespalt gibt. Auch die Gefühle der anderen Personen werden sehr nachvollziehbar geschildert. Die Handlung ist spannend, die Rückblicke mindern hier den Lesefluss überhaupt nicht, sie tragen zur Spannung bei. Das Buch ist in einem sehr gut lesbaren flüssigen Schreibstil verfasst. Auch das Cover gefällt mir, es ist zwar in einer hellen Grundfarbe gehalten, aber durch die "blutige" Schrift weiß man sofort, um welches Genre es sich handelt. Ich kannte die Autorin bisher nicht, aber dieser Thriller hat mich überzeugt, demnächst die Augen nach ihren Büchern offen zu halten.