Nette Lektüre für Karl-May-Leser

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soetom Avatar

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Der Untertitel "Ein Karl-May-Roman" ist vielleicht ein Wenig irreführend: Es ist ein Roman mit Karl May als Hauptfigur und keiner, der sich an die bekannten Abenteuerromane von Karl May anschließt. Das Buch behandelt Mays Versuch, die Fassade aufrecht zu erhalten, dass er tatsächlich der wirkliche Held seiner Romane sei. Dass alle seine Geschichten tatsächlich passiert sind. Und vor allem, dass er tatsächlich Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi ist und kein Hochstapler.

Dabei weist der Klappentext des Buches zwar darauf hin, dass nicht alles eine exakte Widergabe der historischen Begebenheiten ist, aber dass das für den Roman hinzu Erfundene so gut passt, dass es dadurch (fast) wahr wird. Es ist aber trotzdem eher eine Biografie als ein neu hinzugefügter Winetou-5-Band.

Andererseits sind immer wieder Zitate aus den Original-Romanen als innere Stimme von Karl May in den fiktiven Text eingewoben. Dadurch wird der Tonfall sehr vertraut. Und man bekommt ein Gefühl dafür, wie Realität und Fiktion für Karl May immer wieder ineinander übergehen. Das ist spannend - manchmal auch richtig witzig - wenn man die "echten" Romane von Karl May gelesen hat.

Allerdings wurde es mir irgendwann etwas eintönig. In einem Zug begeistert durchlesen konnte ich das Buch nicht. Dafür ist es auch zu lang. Vielleicht hätte es der Geschichte gut getan, deutlich gekürzt zu werden. Aber trotzdem hat es Spaß gemacht, das Buch nach einer Pause wieder in die Hand zu nehmen und weiter zu lesen.

Es ist ein Buch für Leser, die Karl May gelesen haben und dabei Spaß hatten.