Zum Lügner geboren

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Karl May, wem sagt dieser Name nichts? Viele haben seine Romanverfilmungen gelesen, die Filme geschaut. Abenteuer über Abenteuer machten den Schwadroneur und Autor aus Dresden zu einem gefeierten Helden - bis das Kartenhaus zusammenfiel, auf das May seine Reputation und seinen Wohlstand aufgebaut hatte. Wie dies geschehen konnte, erzählt Autor Philipp Schwenke in seinem Erstlingswerk gekonnt: ganz gezielt im Stil der Zeit und mit einer anständigen Prise Humor. Das ist unterhaltsam, weil man May, der bis zuletzt unbelehrbar an seinen Lügen festhielt, durchaus sympathisch finden kann. Und weil Autor Schwenke immer wieder mit einem Augenzwinkern bereit steht, um einem so manches Kopfschütteln über Karls Borniertheit zu ersparen. Doch, das ist alles gut und lustig und unterhaltsam- nur eine Spur zu lang, was mich betrifft. Mehr als 600 Seiten, das ist schon ein Brecher - und: brauchte es die wirklich in diesem Fall?