Verlust wird es immer geben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
goldilinchen Avatar

Von

Nachdem der Klappentext mich neugierig gemacht hat, habe ich sofort die Leseprobe heruntergeladen und meinen Eindruck verfasst. Ich bin allerdings ein wenig überrascht, da ich mir aufgrund der originellen Idee eine gänzlich andere Hauptprotagonistin vorgestellt habe… Ich-Erzählerin Dot kann ich nach den wenigen Seiten nur schwer einschätzen. Sie wirkt einerseits sehr korrekt, andererseits etwas weltfremd. Die Aussage „Wir hatten alle mal Träume“ lässt auf Enttäuschung schließen – hat sie mehr vom Leben erwartet? Wie alt mag sie wohl sein? Sind ihre Gedanken und Äußerungen sarkastisch oder steckt etwas anderes dahinter?

Die abschweifende, detaillierte Erzählweise empfand ich teilweise als anstrengend, obwohl ich den Schreibstil der Autorin ansonsten als angenehm empfunden habe und die bildhafte Sprache die Handlung unterstreicht. Mir fehlt ein wenig Optimismus. Neben dem ansprechenden Cover sticht auf jeden Fall der Aufbau hervor: jedem Kapitel ist die Beschreibung eines bestimmten Fundstücks vorangestellt. London als Schauplatz kann ich mir für den weiteren Verlauf der Geschichte gut vorstellen. Trotz der angedeuteten Entwicklung und der Frage, was Dot und Mr. Appleby finden werden, bin ich unschlüssig, ob ich die beiden auf ihrem Weg begleiten möchte…