Anders als erwartet...aber dennoch ganz schön

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larania Avatar

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Ich denke, der Titel dieser Rezension fasst meine Meinung zum Roman ganz gut zusammen, denn „Das Fundbüro der verlorenen Träume“ hat mich überrascht, teilweise auch etwas enttäuscht, insgesamt hat es mir aber trotzdem recht gut gefallen.

Der Inhalt ist schwer zusammenzufassen, da das Buch mehrere Themen miteinander vereint. Anfänglich steht das Londoner Fundbüro im Vordergrund, man lernt Dot und ihre Arbeit kennen und erfährt so auch kleine Geschichten über die verlorenen Gegenstände. Jedes Kapitel beginnt anstelle einer Überschrift mit einem Etikett, wie es auch im Fundbüro zur Kennzeichnung von verloren gegangenen Gegenständen benutzt wird – eine schöne Idee!

Rückblickend hat mir gerade am Anfang jedoch der rote Faden gefehlt, die Handlung kommt nicht richtig voran und wird teilweise sehr ausschweifend geschildert. Geschichten aus dem Fundbüro vermischen sich mit Dots Privatleben, das Fundbüro rückt nach und nach in den Hintergrund. Stattdessen erfahren wir mehr über Dot, die neben der fortschreitenden Demenz ihrer Mutter auch mit der Vergangenheit zu kämpfen hat.

Der Klappentext verspricht eine leichte, hoffnungsvolle Geschichte – doch die wird man hier nicht immer finden. Es werden teilweise kritische, potenziell triggernde Themen wie Suizid, Tod und Gewalt angesprochen, die dem Roman zwar Dramatik und Tiefe verleihen, für einige Leser jedoch sehr unerwartet auftreten und belastend sein können.

Lässt man sich jedoch darauf ein und folgt Dot durch ihr Leben, wird man auf eine berührende, melancholische Geschichte stoßen, die es wert ist, gelesen zu werden - trotz einiger Schwächen. Es ist sinnvoll, der Geschichte mit etwas Offenheit zu begegnen, nicht zu viel zu erwarten und auch auf tiefgründigere Themen eingestellt zu sein...