ein Ort der Sorge, der Freude und der Träume

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elohym78 Avatar

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Nach einem schweren Schicksalsschlag arbeitet Dot Watson in einem Fundbüro der Londoner Verkehrsbetriebe. Hier sortiert sie Fundstücke, katalogisiert sie und wartet darauf, Gefundenes mit ihren Besitzern vereinen zu können. Dot schwelgt in den erdachten Geschichten der Gegenstände, die ihr heilig und wichtig sind. Doch die Ruhe wird gestört, als sie einen neuen Chef bekommt, der alles effizienter gestalten will. Mal wieder wird Dots Leben auf links gedreht und es ist fraglich, ob sie den Absprung in ein erfülltes Leben diesmal schaffen wird.

Das Cover zeigt das fliederblaue Damenportemonnaie und eine wunderschöne erblühte Tulpe von Mr. Appleby. Da der Inhalt des Buches sich um diese Gegenstände dreht, finde ich sie als gewähltes Coverbild wunderbar! Und auch sehr passend, denn ich hätte mir nichts schöneres als Zeichen der Vergänglichkeit und des Aufbruchs vorstellen können!

Helen Frances Paris schildert das recht eintönige Leben von Dot Watson. Einer Frau, die nach einem harten Schicksalsschlag den Boden unter den Füßen verliert. Dot lebt ihr geregeltes Leben und liebt die Sicherheit, die ihr dies bietet. Denn sie weiß, bricht sie aus dem Alltagstrott aus und genießt ihr Leben, geschieht ein Unglück. Nicht ihr, aber ihren Angehörigen. Sie fühlt sich verantwortlich für den Tod ihres geliebten Vaters und den Unfall ihrer Mutter. Zwei Ereignisse, die sie nicht hätte verhindern können und trotzdem erstickt sie fast an Schuldgefühlen und geißelt sich selbst mit Verzicht. Ich fühlte mich beim Lesen von der Trauer und der Schuld wie erschlagen und vermisste eine gewisse Lebendigkeit im Schreibstil, auf die ich gehofft hatte.

Immer wieder dachte ich, dass mit diversen Ereignissen und Begebenheiten, die in Dots Leben eintreffen, eine Wendung herbeigeführt wird, aber es dauert lange, bis Dot das Leben zu lässt. Trotzdem fand ich es schön, wie Helen Frances Paris den inneren Kampf von Dot, die Trauer und die keimende Hoffnung und den Hunger nach Leben schildert. Für meinen Geschmack zu ruhig, zu intensiv, aber immer noch schön. Dot ist eine warmherzige Person, die von vielen Mitmenschen geachtet und geschätzt wird. Sympathisch an ihr ist, dass ihr gar nicht bewusst wird, was für einen Eindruck sie wirklich hinterlässt.

Mein Fazit
Ich hatte mir das Buch intensiver und interessanter vorgestellt.