Schöne Geschichte übers verlieren und finden

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cynthiam Avatar

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„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ hat mich einfach total durch sein Cover angesprochen. Ich mag alte Dinge, die eine Geschichte erzählen und ein Fundbüro scheint mir der ideale Ort für Märchen und Abenteuergeschichten aller Art zu sein. Und genau so war der Roman, eine abenteuerliche Geschichte, vom verlieren, suchen und finden. Und vom gefunden werden.

Zum Inhalt: Dot liebt ihre Arbeit im Fundbüro und freut sich jedes Mal, wenn sie ein Fundstück mit seinem Besitzer wiedervereinen kann. Das Fundbüro ist aber auch ihre Zuflucht, denn Dot versteht etwas von Verlust. Sie hat ihren Vater verloren, ihren engsten Vertrauten aus Kindertagen und damit auch ein Stück sich selbst. Als eine verlorene Tasche Dot aus ihrer Komfortzone reißt, beginnt sie, wieder zu leben und zu sich selbst zu finden.

Dot ist mir das ganze Buch über als schrullige, eigenbrötlerische Frau erschienen, die ich mir gut als grauhaarige Katzenlady vorstellen könnte, wenn ihr Alter nicht deutlich jünger angesetzt wäre. Erst nach und nach erfährt der Leser das ganze Ausmaß von Dots Schmerz und sie tat mir wirklich unglaublich leid. Richtig anfreunden konnte ich mich mit ihrer Figur aber nicht.

Die Geschichte ist sehr eigen erzählt. Was ich total süß fand waren die kleinen Anhänger, die jedem Kapitel vorangestellt waren und eine Fundsache beschrieben. Die Idee war einfach total toll und hat mega gut ins Konzept gepasst. Dot selbst wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen mit ihrer Loden-Uniform. Merkwürdig fand ich ihre Alkohol-Exzesse inklusive Geisterfantasien. Das war mir zwischendurch einfach zu viel des Guten.

Was mir aber wahnsinnig gut gefallen hat, was die melancholische, nostalgische Stimmung die das Buch vermittelt hat und die Botschaft, die sich zwischen den Seiten versteckte.

Insgesamt ein solider Roman über ein schönes, wenn auch trauriges Thema, der den ganzen Schnickschnack drumrum gar nicht unbedingt gebraucht hätte