Sehr berührend

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[TW : Suizid, sexualisierte Gewalt, Gewalt, Tod, Verlust]

Nach einem schweren Verlust begibt sich Dot sozusagen in die innere Emigration. Sie kapselt sich vor der Welt ab. Ihr ganzes Leben widmet sie dem suchen und wiederfinden. Nur ihren eigenen großen Verlust, den ihres Vaters kann sie nicht vergessen. Zu tief ist die Wunde und zu groß die Lücke die er in ihrem Leben hinterlassen hat. Auch ihre Mutter verliert nach und nach etwas das ihr sehr viel bedeutet, nämlich ihre Erinnerungen.

Als Dot bei ihrem Job im Fundbüro einen älteren Mann kennenlernt der eine für ihn sehr wichtige Tasche verloren hat die Eigentum seiner Frau enthält setzt sie alles daran dem sympathischen alten Herren seine Tasche zurückzugeben und setzt damit auch ihren Job aufs Spiel. Doch sie ist der festen Überzeugung das sie Mr Appelby seine Tasche zurückgeben muss.

Dot und ihre Familie haben alle einen eigenen Weg um mit dem Verlust des Vaters bzw Ehemannes umzugehen. Dots Mutter, die allmählich alle Erinnerungen verliert und sich so dem Schmerz entzieht, Dot die sich dem Suchen und wiederfinden verlorener Dinge widmet und ihre Schwester die jegliches Chaos verabscheut und einen regelrechten Zwang nach allem sauberen und reinem entwickelt hat müssen sich im Laufe des Buches ihrer Vergangenheit und ihren Wunden stellen.


Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen auch wenn ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich war positiv Überrascht von der Handlung und der Komplexität der Figuren. Im großen und ganzen war es nicht der easy read den ich aufgrund des Titels und des Covers erwartet hatte, davon hatte mich der Klappentext schon abgebracht. Was ich allerdings geboten bekommen habe hat alle meine Erwartungen übertroffen. So konnte ich eine interessante, wenn auch etwas schrullige, jedoch durchaus liebenswerte Protagonistin und ihre Geschichte kennenlernen und habe jede Seite dieses berührenden Romans genossen.