Vom (Sich-)Verlieren und (Sich-) Wiederfinden

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lilalesemaus Avatar

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Dorothea, genannt Dot, arbeitet in einem Londoner Fundbüro. Sie ist dort nicht geplant gelandet, genau wie die Gegenstände, die sie liebevoll katalogisiert und sicher verwahrt. Dot scheint ein bisschen spleenig auf den ersten Blick zu sein, beschreibt sie doch, dass sie z.B. jeden Tag in immer derselben „Uniform“ zur Arbeit erscheint.

Als eines Tages Mr. Appleby im Fundbüro erscheint, um dort die geliebte Tasche seiner verstorbenen Frau als verloren zu melden, läuft Dot zu Höchstform auf. Sie setzt alles daran, die Tasche wieder zu finden.

Auf ihrem Weg der Suche entfaltet sich ganz allmählich Dots persönliche Geschichte, die Verluste, die Ängste, durch die sie zu der wurde, die sie gerade ist. Man versteht, warum sie immer eine „Uniform“ tragen möchte, die ihr Sicherheit und Selbstvertrauen verleiht. Aber auch die Wandlung zu einer „neuen Dot“ hängt mit der verlorenen Tasche des Mr. Appleby zusammen.

Verlust und Finden, sich selbst verlieren, innehalten, und sich neu entdecken – dies alles beschreibt Helen Frances Paris in einem wunderbaren, warmen Stil, der mich in seinen Bann gezogen hat. Ich litt mit Dot mit und freute mich am Ende für sie. Die Charaktere sind in meinen Augen gut gezeichnet und authentisch, es gibt liebenswerte und auch nicht so liebenswerte…

Schon die Einteilung der Kapitel in verlorene Gegenstände, die zum Ende hin immer persönlicher werden, sind anrührend und einfach nur schön!

Das Buch ist tröstend und wärmend. Gut zu lesen, flüssig, spannend, für mich war es ein Genuss, dieses Buch zu lesen. Von mir daher 5 Sterne!