Vom Suchen und Finden

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dicketilla Avatar

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Das Cover des Buches sprach mich sofort an, und ich stellte mir eine sympathische Geschichte vor, in der es um die Suche nach dem Besitzer der verlorenen Fundsachen geht.

Dot Watson, die gute Seele des Fundbüros, war mir sofort ans Herz gewachsen. Liebevoll bringt sie die Zettel an den Fundsachen an, stets mit kleinen Hinweisen. Dann taucht ein älterer Herr auf, dem eine wichtige Erinnerung an seine verstorbene Frau abhandengekommen ist. Und nach einigen Turbulenzen begibt sich Dot auf die Suche. Doch diese Suche bringt viele Erinnerungen an ihre eigene Familie hervor. Besonders der Verlust des Vaters, dem sie sehr nah stand. Die Mutter derweil mit Demenz in der Klinik lag, sie nicht mehr erkannte. Und ihre Schwester Philippa, die stets meint, Dot hätte nichts aus ihrem Leben gemacht.

"Das ganze Fundbüro hat etwas aus der Zeit gefallenes an sich, wie ein Museum, ein Archiv der Erinnerungen, eine Bibliothek des Verlusts."

So wird es weniger die Suche nach einem Fundstück, sondern die Suche nach ihrem eigenen Leben, dass bisher vergraben unter den vielen Fundstücken lag. Eigentlich eine ganz andere Geschichte, wie ich anfangs annahm. So zog sich für mich die Handlung an einigen Stellen etwas hin. Und das Ende spiegelte sich auch schnell vor meinen Augen wider.

Manchmal erschien mir die Handlung etwas aus dem Ruder zu laufen. Ansonsten ist es eine Geschichte, die viele Emotionen verströmt. Eine angenehme Sprache von der Autorin gewählt, um dem Buch einen gewissen Anspruch zu verleihen. Einer Person, die selbst unter Verlust leidet, in den Fokus eines Fundbüros zu stellen, im Nachhinein als eine passende Idee empfunden wird.