Von Verlust und neuer Hoffnung

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ani0607 Avatar

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„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ von Helen Frances Paris ist ein thematisch und emotional sehr anspruchsvolles Buch, das dabei unglaublich emphatisch, liebevoll und greifbar geschrieben ist.

Darin beschreibt die Autorin den Hauptcharakter Dot, die ihren Lebenstraum durch den Selbstmord ihres Vaters aufgegeben hat und nun seit Jahren in einem Londoner Fundbüro arbeitet und von Außenstehenden schon fast zur Ausstattung eben dieses Fundbüros gezählt wird. Sie ist einer der wenigen Menschen, die verstehen, dass verlorene Dinge nicht nur Dinge sind, sondern jedes einzelne Objekt mit vielen Erinnerungen verknüpft ist. Obwohl Dot noch relativ jung zu sein scheint, spielt sich ihr Leben fast ausschließlich an ihrem Arbeitsplatz ab, bis eines Tages ein älterer Kunde, Mr Appleby, in ihr Leben tritt. Dieser sucht die Tasche seiner verstorbenen Frau. Auf der Suche nach der Tasche erlebt Dot eine emotionale Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen, die ihr Leben verändert. Dabei kristallisieren sich weitere Einzelheiten des Selbstmordes ihres Vaters heraus und wie dieser die Familie grundlegend veränderte.

Während des gesamten Buches gelingt es der Autorin all diese Emotionen perfekt zu beschreiben, sodass man als Leser nur Mitfühlen und –fiebern kann. Natürlich beschäftigt man sich selbst auch unweigerlich mit den anspruchsvollen Themen dieser Geschichte, die die Autorin sehr emphatisch, taktvoll und feinfühlig verarbeitet, sodass die Geschichte beim Leser am Ende kein bitteres und trauriges Gefühl hinterlässt, was ich sehr schön und erfrischend finde.

Alles in Allem ist dieser Roman anders als ich erwartet hatte und ich bin sehr beeindruckt vom Gesamtergebnis! Ich werde es sehr gern weiterempfehlen.