Grandioses High-Fantasy-Debüt!

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lunamonique Avatar

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„Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1“ ist das High-Fantasy-Debüt der Autorin Maja Ilisch. Eine Vermutung lässt Böses befürchten.

Prinz Tymur Damarel trägt mit einem Geheimnis eine schwere Last auf seinen Schultern. Um eine große Gefahr für das Land abzuwenden, begibt er sich mit drei ungleichen Gefährten auf eine abenteuerliche Reise. Es gilt ein Rätsel zu lösen und die Zauberin Illiane zu finden.

Der Wunsch eines kleinen Jungen bringt gleich mehrere gestandene Wächter und Kämpfer in Bedrängnis. Der Prolog stimmt auf eine abenteuerliche Fantasy-Geschichte mit einer unterhaltsamen Prise Humor und Ironie ein. Prinz Tymur Damarel steht in Gunst und Vertrauen des Königs weit oben, obwohl er der jüngste von fünf Söhnen ist. Mit Diplomatie und Charme wickelt er jeden um den Finger. Für einen geheimen Auftrag benötigt er Gefährten. Tymurs ungewöhnliche Wahl fällt auf zwei Gefallene und eine trotzige, sture, junge Frau. Die Einführung der ungleichen Charaktere nimmt viel Raum ein und ist sehr gelungen. Gegensätzlicher können vier Menschen kaum sein. Aus einem redegewandten Prinzen, tugendhaftem Leibwächter, furchtsamen Säufer und einer unerfahrenen, stolzen, jungen Dame soll ein eingeschworenes Team werden. Eine Aufgabe, die alle an ihre Grenzen bringt. Dabei sind Reise und Ziel schon Herausforderung genug. Tücken und Hindernisse pflastern ihren Weg. Haben die Dämonen längst einen Teil des Landes erobert? Eine abenteuerliche, spannende Odyssee, in der Stärken und Schwächen der Vier zu tage kommen. Nichts ist vorhersehbar. Nicht die Geschichte steht im Zentrum des Fantasy-Romans sondern die vier Hauptfiguren, ihre Eigenarten, Marotten, Emotionen, ihr Kampf mit sich selbst. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt. Der unberechenbare Tymur wird zur Gefahr. Ist er immer noch er selbst? Das Verwirrspiel zieht sich wie ein roter Faden durch den packenden Plot. Undurchschaubarkeit bis zum Schluss und atemlose, perfekt inszenierte Hochspannung auf den letzten Metern. Perspektivwechsel machen die geladene Atmosphäre greifbar. Der Paukenschlag am Ende ist ein würdiger Abschluss und grandioser Cliffhanger. Unmöglich, den nächsten Band nicht lesen zu wollen.

Das Cover ist Understatement und kommt nicht an den Inhalt heran, erregt aber mit einem abenteuerlichen Titel und einer beeindruckenden Szene Aufmerksamkeit. „Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1“ übertrifft die Erwartungen und bietet filmreife Unterhaltung. Der schalkhafte, fesselnde Erzählstil wird zum Markenzeichen von Autorin Maja Ilisch. Eigen, besonders, lebendig und bildhaft. Das High-Fantasy-Debüt ist sehr empfehlenswert und spricht Fantasy-Liebhaber fast jeden Alters an.