Schwacher Auftakt

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Das Cover des Buches zog mich sofort in den Bann und da ich vom Klett-Cotta Verlag bereits einige tolle Geschichten gelesen habe, erwartete ich wieder auf eine geheimnisvolle Reise zu gehen. "Das gefälschte Siegel" konnte der interessanten Leseprobe jedoch nicht ganz gerecht werden.

Auch in diesem Buch wird das langerprobte Konzept der Heldenreise versucht umzusetzen. Der Großteil der Handlung gestaltet sich jedoch recht vorhersehbar und es gibt wenig links und rechts vom Weg zu entdecken, was das Buch aus der Masse des Genres hervorgehoben hätte.

Aber erstmal zu den Charakteren und der Geschichte. Zuerst lernt man den Prinzen Tymur kennen und den Steinernen Wächter Lorcan, der die Schriftrolle mit anderen Soldaten bewacht. In dieser wurde vor vielen Jahren von der Zauberin Illiane der Erzdämon gebannt, aber es kommt die Vermutung auf, dass das Siegel gebrochen wurde und der Erzdämon vielleicht nicht mehr in der Schriftrolle verweilt. Aus diesem Grund machen sich der Fälscher Kevron, die Zauberin Enidin, Lorcan und Tymur auf den Weg, um die Befürchtung von Illiane prüfen zu lassen, die im Land der Alfeyn lebt.
Die Geschichte wird dabei aus verschiedenen Perspektiven erzählt und man bekommt Einblicke in die Gefühle der Gruppe. Jedoch blieb für mich am Ende kein Charakter mehr übrig, den ich sympathisch fande. Vor allem die Liebesgeschichte um Tymur hat mir überhaupt nicht gefallen und auch ansonsten blieben die Charaktere doch eher blass.

Auch die Handlung hat sich für mich an einigen Stellen sehr hingezogen und im Bezug auf manche Dialoge hatte man das Gefühl, dass manche Themen immer wieder aufgegriffen werden und sich immer wieder wiederholen. Stattdessen hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung etwas schneller in Gang kommt und sich vielleicht mal die eine oder andere Situation ergibt, die die Gruppe zusammenwachsen lässt. So hat man oft einfach nur das Gefühl, dass ständig auf den Ecken und Kanten der einzelnen Persönlichkeiten herumgehackt wird.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der für mich sehr verwirrend ist, jedoch bleibt Potential für die Folgebände und ich würde deswegen der Geschichte auch noch eine Chance geben.