Schwacher Start der Reihe

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raganiuke Avatar

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In Neraval wurde einst ein Erzdämon besiegt und in eine Schriftrolle gebannt, was jedoch bereits über tausend Jahre her ist, so dass die Menschen nachlässig geworden sind, was ihre Wachsamkeit betrifft. Die Steinernen Wächter, deren einziger Lebensinhalt es sein sollte, die Schriftrolle zu bewachen, nehmen ihre Aufgabe nicht mehr so ernst wie noch vor Generationen und die Leuchttürme, einst als Warnsystem überall im Land errichtet, verfallen. So ist es kein Wunder, dass die Schriftrolle, oder doch zumindest ihr Siegel, gefälscht werden konnte und num droht dem Reich unvorstellbare Gefahr.
Was für ein herrlicher Hintergrund für einen Fantasyroman mag man denken, zumal die Autorin eine Gruppe von vier Abenteurern auf die Reise schickt, um die Wahrheit der Schriftrolle zu ergründen und neue Wächter zu erschaffen, aber leider nimmt die Geschichte in diesem ersten Band einer geplanten Trilogie nicht wirklich an Fahrt auf. Außerdem beleiben die vier Hauptpersonen dauerhaft blass und leider auch schrecklich unsympatisch, und obwohl die Figuren sich auch gegenseitig nicht sonderlich mögen entwickelt sich keine nennenswerte Dynamik in ihrer Beziehung. Die Magierin Enidin ist eine Mischung auf aufgeblasenem Snob und verliebten Schulmädchen, der Fälscher Kev ein versoffener Feigling, der Print bleibt undurchsichtig, zwischen arrogant und Philantrop, lediglich Lorcan erscheint mir als ein wenig besser herausgearbeitet, zumindest verfügt der über ein wenig Charakter.
Die weiteren Teile der Reihe stehen sicher nicht ganz oben auf meiner Liste.