Unheimlich und super geschrieben

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bambi-nini Avatar

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Diese Leseprobe hat mir unglaublich gut gefallen. Erst war ich etwas skeptisch, weil sie mitten in der Handlung einsetzt und ich in solchen Fällen regelmäßig das Problem habe, dass es länger dauert, mich in Personen und Handlung einzufügen, aber hier war dies nicht das Problem, ganz im Gegenteil, dies hätte auch der Anfang des Buches sein können: Die blinde Tia wird nach einem Vortrag zu einem Notfall im Nachbarort gerufen. Dort sind zwei junge Leute in einen Schacht gestürzt und sie ist Kletterexpertin und soll helfen, die Jugendlichen herauszuholen. Unten angekommen stellt sie fest, dass in der Höhle irgendein Geflecht wächst, das sich sogar schon auf dem verletzten Jungen ausgebreitet hat.

Die einzelnen Abschnitte sind jeweils mit einem Namen überschrieben. Die Handlung ist fortlaufend, man bekommt aber jeweils bestimmte Einblicke oder Gedanken der jeweiligen Person. Dies ist unglaublich interessant, denn so kann man auch ohne Ich-Perspektive mehr über die einzelnen Personen erfahren.

So geht daraus hervor, dass Schachtwächter Jörn Bringshaus irgendein Geheimnis verbirgt. Er will nicht, dass Tia sich länger als nötig in der Höhle aufhält und beschlisset deswegen, sie mit einlaufendem Wasser herauszuholen. Dies kann ja eigentlich nur schief gehen – der Klappentext deutet dies bereits an. 

Interessant fand ich auch die Beziehung zwischen Tia und Leon. Während sie ihn nur als Freund „sieht“, ist er seit zwei Jahren in sie verliebt. Ich bin gespannt, wie sich dies entwickelt, falls es überhaupt eine Gelegenheit dazu bekommt.

Der Text liest sich sehr leicht und flüssig, man fliegt geradezu über die Seiten. 

Unglaublich gern hätte ich noch weitergelesen um zu erfahren, ob und wie Tia sich aus der Situation befreien kann