Andres Laudan, Das Geflecht

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straßenprinzessin Avatar

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Wow, was für ein tolles Buch !

Schon das Cover ist beeindruckend. Es hatte mich durch seine auffällige und leicht düstere Art schon angesprochen, doch es in den Händen zu halten und es real zu sehen ist noch besser.

Durch die Erhöhung des Geflechts wirkt das Cover fast wie ein 3D Bild und lässt einen Glauben das die Menschengestalt wirklich darunter eingewebt wurde. Oft musste ich bei Situationsbeschreibungen daran denken. Die Rückseite hat zwar nicht den selben Tiefeneffekt, ist aber dennoch genauso um webt. Die kurze Zusammenfassung fand ich genau richtig, sie verrät nicht zufiel macht aber den Leser trotzdem neugierig und Umfasst die wichtigsten Handlungspunkte. Der Titel „Das Geflecht“ im Zusammenhang mit der Buchgestaltung ergeben ein schönes Gesamtbild und ist wirklich passend.

 

4 Jungendliche (Dana, Justin, Finn & Laura) wollen ihren Realschulabschluss mit einer geheimen Party gebührend feiern, jedoch kommt es zu einem verheerenden Unfall in dem stillgelegten Bergwerk, welches sie sich als Partylokation ausgesucht hatten, und plötzlich sind 2 der 4 Jungendlichen in ernsthafter Gefahr.

Nun liegt es an der blinde Höhlenforscherin Tia Traveen und ihrem „Assistent“ Leon Berner die 2 Jugendlichen zu retten. Engagiert wurden sie von Jörn Bringshaus, dem Vater von Justin.

Doch schnell stellt sich heraus das der Unfall nicht das einzige Problem ist und etwas viel unangenehmeres dort unten auf sie lauert. Als wäre das noch nicht genug haben sie auch noch mit dem „Freund“ von Bringshaus, Böttcher, zu tun, der sich bei der Rettungsaktion eher Kontraproduktiv gibt um seinen eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Dabei kennt er keinen Freund und Schreckt vor nichts zurück.

 

Schon schnell am Anfang waren mir Tia und Leon sehr Sympathisch.

Sie ist trotz ihrer Blindheit, was bei einem Unfall passierte als sie 12 J. alt war, Selbstbewusst und Lebensfroh. Er ist heimlich in sie verliebt und viel zu Schüchtern um es ihr direkt zu gestehen. Beide sind gute Menschen, er hilft und unterstützt Tia und sie versucht den Jugendlichen bedingungslos zu helfen. Auch Tia ihre bescheidene Art, obwohl sie schön öfter eine Heldin bei verschiedenen Rettungsaktionen war, fand ich sehr angenehm. Ein wenig schmunzeln musste ich, das Tia, so Clever wie sie auch sein mag, nicht wirklich was von den Annäherungsversuchen von Leon mitbekam, der für sie der beste Freund ist.

Beeindruckt hat mich auch Dana, eins der Unfallopfer, die in der Geschichte nach und nach gewachsen ist. War sie am Anfang noch das kleine ängstliche pummelige Mädchen, was nicht zuletzt an den dauerhaften Belehrungen ihrer Mutter über das versteckte böse was überall in der Welt lauern könnte, lag, wurde sie zum Ende hin Mutig und kam aus sich mehr und mehr heraus. Fürchterlich leid tat sie mir, als sie in der Spalte ein wenig fest hing und lieber Tot gewesen wäre, als das dies jemand erfahren hätte und sie damit aufziehen könnte. Aber auch das verging schnell, vor allem durch Tia ihr großes Einfühlungsvermögen und ihrer tollen Art die Menschen wieder aufzubauen und zu motivieren über sich selbst hinaus zu wachsen.

Justin, Dana ihr Freund, fällt vor allem durch seine Liebe zu Dana auf. Obwohl er von vielen seiner Freunde und Schulkameraden als toller, cooler Typ gesehen wird hat er sich für eine feste und ernsthafte Beziehung mit Dana entschieden, die von anderen eher als graue Maus wahrgenommen wird. Er steht zu seiner Liebe zu ihr und hat das schon durch den ein oder anderen Kinnhaken an einen verächtlichen Redner bewiesen. Trotz der ein oder anderen Liebesstelle wurde es zu keiner Zeit kitschig oder wirkte unecht. Auch die Journalistin Carolin Frey war zu keiner Zeit nervig oder zu aufdringlich und hatte eine Sympathische Art an sich.

 

Weniger Sympathisch fand ich Jörn Bringshaus und seinen Freund und Kollegen Böttchers, die mit der ganzen Sache auch etwas zu tun haben. Obwohl Bringshaus im Verlauf der Geschichte sein Verhalten überdenkt und doch noch Fehler einräumt, schafft er es nicht mich zu überzeugen. Wäre das alles nicht passiert hätte er bestimmt auch weiterhin geschwiegen und nichts geändert. Böttcher ist und bleibt ein mieser Hund, der niemanden außer sich selbst braucht. Dabei geht er über Leichen und nimmt in kauf auch Unschuldige in Gefahr und wenn es sein muss auch in den Tot zu bringen.

 

Die Geschichte ist leicht geschrieben, flüssig zu lesen, Actionreich und hält die Spannung bis zum Schluss, nicht zuletzt weil immer neue Fakten dazu kamen und/oder sich immer wieder neue Herausforderungen ergaben. Besonders gut fand ich die Uhrzeit Angaben und den jeweiligen Namen dahinter. Zu einem wusste man so wie viel Zeit zwischen den einzelnen Handlungen vergangen war und auch gleich noch dazu um wenn es sich drehte, bzw. das Hauptaugenmerk lag. Die zwischen menschlichen Begebenheiten fand ich sehr authentisch und zu keiner Zeit übertrieben oder unrealistisch.

 

Hachja ... Ich würde gerne noch mehr Geschichten mit Tia Traveen und Leon Berner lesen, die genauso Spannungsreich und Action geladen sind. ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/teeth_smile.gif)