v öllige Finsternis und ein mysteriöses Geflecht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bücherkarin Avatar

Von

_Handlung_:  "Betreten streng verboten" - das erhöht für den 17jährigen Justin den Reiz, mit drei Freunden in einem stillgelegten Bergwerk seine Schulabschluß-Party zu feiern. Die verrückte Party endet als Albtraum, Justins Freundin Dana und Finn stürzen in einen schmalen tiefen ehemaligen Müllschacht, aus dem sie nur mit professioneller Hilfe gerettet werden können.

Zufällig befindet sich die aus den Medien bekannte junge und seit ihrem 12. Lebensjahr blinde Höhlenforscherin und erfahrene Höhlenkletterin Tia Traveen in der Nähe auf einer Vortragsreise. Diese bittet Justins Vater, der Ingenieur Bringshaus verzweifelt um Hilfe, da die Feuerwehr mit ihrer Technik in diesem schmalen Schacht nichts ausrichten kann. Tia ist auch sofort bereit zu helfen und klettert unterstützt von ihrem Freund Leon in den über 60 m tiefen Schacht hinunter, findet Dana und Finn lebend wenn auch verletzt vor, ist aber sehr erstaunt, dass die unbedeckten Körperteile der beiden mit einem dichten pilzartigen Geflecht überzogen sind. Sie erklärt über Funk, dass sie nach der Rettung der Jugendlichen dieses seltsame Pilzgeflecht in der Höhle noch näher untersuchen will. Diese Ankündigung macht Boettcher, einen Freund Bringshaus, der ebenfalls zu Unglücksstelle gekommen ist, sehr nervös.

Finns Rettung gelingt, aber die unverletzte Tia hat sich so in einer Felsspalte verkrochen, dass Tia sie trotz allem Bemühen nicht herausbekommt. Leon will ihr zu Hilfe eilen, auch Justin, der sich schuldig fühlt, stürzt sich wild entschlossen in den Schacht, als plötzlich die Gesteinsdecke darüber einbricht. Beide haben einen Schutzengel und gelangen unverletzt in der Höhle an, die Lampe ist aber zerschlagen, und nun herrscht für alle totale Finsternis. Trotzdem gelingt es,. Dana endlich aus der Felsspalte zu befreien.

Aber was nun? Untätig auf Hilfe von außen warten? der Pilz wiuchert, außerdem dringt Wasser in die Höhle ein, das stetig steigt. Mit der Sensibilität der Blinden spürt Tia einen leichten wärmeren Luftstrom, was bedeutet, dass es dort eine Verbindung zur Außenwelt, vielleicht sogar einen Ausgang geben muß. So machen sich die vier unter Tia´s umsichtiger Führung auf den Weg - ein Wettlauf gegen die Zeit, gegen den wuchernden Pilz, das steigende Wasser, die Kälte und vor allem gegen die eigene Angst. Um ihre Begleiter nicht noch mehr zu beunruhigen, verschweigt Tia ihnen, dass sie noch etwas anderes, vermutlich weit gefährlicheres als den Pilz entdeckt hat. Und Boettcher ist jedes Mittel recht, zu verhindern, dass sie jemals davon erzählen kann.

_meine Meinung:_ leicht und flüssig zu lesen, durch die ständig neu auftretenden Ereignisse und Hindernisse wird immer wieder neue Spannung aufgebaut. Jedoch ist Tia für meinen Geschmack zu perfekt, sie ist nicht nur die beste Höhlenkletterin, sondern auch Sanitäter, Psychologe, sie kann einfach alles. So kann sich der Leser bei neu auftretenden Widrigkeiten mit dem Gedanken "Tia wirds schon machen" beruhigen, was leider der Spannung etwas Abbruch tut. Gut, dass es auch die anderen gibt, Justin, Leon und vor allem Dana, mit der sich dort unten in der Dunkelheit ein Wandel vollzieht und die über sich selbst hinauswächst. Auch Nebenfiguren wie Tias Vater, die Journalistin Carolin Frey oder auch Bringshaus sind sehr facettenreich und einfühlsam beschrieben. Dazu trägt auch der interessante Buchaufbau bei, indem einzelne Kapitel immer aus der Sicht der jeweiligen Person geschrieben sind.

_Fazit:_ ein lesenswertes Buch, dass auch umweltpolitische und menschliche Probleme mit Spannung beschreibt